Apothekenkooperationen

DocMorris' letzte Ehre

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Berlin -

Apotheken werden ja immer gerne getestet – von ihrer eigenen Kammer, „Frontal21“ oder Stiftung Warentest. Eine speziellere Untersuchung führt seit fünf Jahren das Magazin Focus Money durch: Getestet wird die Fairness von Kooperationsapotheken. Erstaunliches Urteil der diesjährigen Befragung: Das aussterbende Vor-Ort-Konzept von DocMorris wird immer besser. Linda ist erneut an der Spitze.

Die Gesamtnote „sehr gut“ haben neben Linda und DocMorris auch die Gehe-Kooperation „Gesund leben“ und die Guten-Tag-Apotheken von Elac Elysée erhalten. A-Plus (Kehr), Avie und Mea (Sanacorp) schnitten insgesamt mit „gut“ ab. Die Noten der Kooperationsapotheken haben sich laut Bericht insgesamt verbessert.

Focus Money unterscheidet in fünf Fairness-Kategorien: Preis-Leistungsverhältnis, Produktleistung, Kundenbetreuung, Kundeninformation und Kundenservice. Das Preis-Leistungsverhältnis ist die einzige Kategorie, in der die Kooperationen insgesamt schlechter waren als bei der Befragung 2015. Nur DocMorris hat hier die Bestnote erhalten. Eine „Eins“ erhielt das Konzept zudem für Kundeninformation und -service.

Dass die Stuttgarter Kooperation so erfolgreich ist, verwundert etwas. Denn nach dem Verkauf der gleichnamigen Versandapotheke an Zur Rose stirbt DocMorris als Kooperation aus. Die meisten Apotheken sind inzwischen abgesprungen, andere lassen noch ihren Vertrag auslaufen. Bei Gehe setzt man inzwischen voll auf das überarbeitete Konzept „Gesund leben“, DocMorris wird eher stiefmütterlich behandelt. In Stuttgart hat man nicht einmal einen Überblick, wann die letzte Apotheke das DocMorris-Logo abschrauben muss. Schenkt man Focus Money Glauben, hat das dem Image der Kooperation nicht geschadet.

Auch Linda hat in drei Kategorien ein „sehr gut“ erhalten, Avie und Mea immerhin in zwei. Warum Gesund leben mit fünfmal „gut“ insgesamt besser abschneidet als die beiden Letztgenannten, ist aus der Übersicht nicht ersichtlich. Zur Erklärung heißt es, dass die Kriterien Einfluss auf die Kundenbindung hätten. Je nach Ausrichtung der Kooperation variiere die Relevanz dieser „Kundenbindungstreiber“, heißt es. Die Stärke der Kundenbindung wird über „Weiterempfehlungsbereitschaft“, „Loyalität“, „Treue“ und die „emotionale Bindung“ ermittelt.

Im Auftrag von Focus Money untersucht das Kölner Unternehmen ServiceValue regelmäßig die zehn größten Apothekenkooperationen. Diesmal wurden 850 Personen befragt. Jeder durfte bis zu drei Apotheken bewerten, in denen er innerhalb des vergangenen Jahres einkaufen war. Abgefragt wurden insgesamt 28 Service- und Leistungsmerkmale.

Apothekenkooperationen werden von Focus Money als wirksames Mittel gegen das anhaltende Apothekensterben betrachtet: „In ihnen können Kompetenzen gebündelt, Einkaufsvorteile genutzt und Verluste besser kompensiert werden.“ Was die Verluste betrifft, sind vermutlich eher die im Beitrag ebenfalls erwähnten Verbünde mehrerer Apotheken innerhalb einer Familie gemeint.

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