Apothekenkooperationen

Pharm-Net holt Jeske

, Uhr
Berlin -

Die Apothekenkooperation Pharm-Net hat den Vorstand erweitert. Andreas Jeske verantwortet seit März bei dem saarländischen Dienstleister den Bereich Vertrieb. Er wird den Vorsitzenden Detlef Dusel unterstützen, der als Kaufmännischer Leiter auch bei der Versandapotheke Sanicare eingespannt ist.

Jeske kennt die Pharmaindustrie: Als Bezirksleiter war er unter anderem für Merck sowie für den Reimporteur Emra tätig. 1998 wechselte er als Partnermanager und Bezirksverkaufsleiter zu Gehe. Für den Stuttgarter Großhändler war er knapp 15 Jahre unter anderem als Vertriebsleiter tätig. Außerdem baute er in der Zentrale das nationale Key Account Management für Versandapotheken und Apothekenkooperationen auf.

2012 machte er sich mit dem Pharmalogistiker Pharma Lupus selbstständig. Die rheinland-pfälzische Firma bietet für Hersteller und Händler unter anderem Warenannahme und -eingangsprüfung, Chargendokumentation, Lagerhaltung und - verwaltung, Auftragsbearbeitung, Kommissionierung und Versendung, Rechnungstellung sowie Retouren- und Rückrufmanagement an. „Wir haben uns auf Sonder- und Spezialfälle im Gesundheitswesen spezialisiert“, sagt Jeske.

Bei Pharma Lupus wird er weiterhin als geschäftsführender Gesellschafter tätig sein. Zu Pharm-Net kam er über den persönlichen Kontakt zu Dusel. „Meine neue Aufgabe als Vorstandsmitglied der Pharm-Net betrachte ich als den einzig richtigen Weg, um meine vielseitigen Branchenerfahrungen in dem immer komplexer werdenden Pharmamarkt sinnvoll zu fokussieren.“

Christoph Bertram, Aufsichtsratsmitglied bei Pharm-Net und Sanicare-Geschäftsführer, sagte: Ein Vorstandskollege, der die vielschichtigen Facetten des komplexen Marktes bis in die Tiefe kenne, sei für das Unternehmen von unschätzbarem Wert.

Das Gremium wird von Dr. Volkmar Schein geführt, der Sanicare nach der Insolvenz übernommen hatte. Weiteres Aufsichtsratsmitglied ist die Apothekerin Anne Moeckel (Rosen-Apotheke, Schmelz), deren Mann Marc Moeckel (Neue-Apotheke, Wadern) Geschäftsführer des Pharm-Net-Tochterunternehmens ST-Pharm ist. Zu den Aktionären von Pharm-Net gehören vor allem Apotheken.

Die Kooperation tritt nicht nach außen auf und führt keine Dachmarke. „Pharm-Net ist ein Systemdienstleister“, sagt Jeske. Der Verbund wurde vor zehn Jahren gegründet. Bis 2010 wurde mit der saarländischen Apothekenkooperation 1-A-Gesund zusammengearbeitet. Dusel schlug jedoch einen anderen Weg ein, da er keinen einheitlichen Außenauftritt wollte.

Aktuell zählt Pharm-Net 125 Mitglieder. Apotheken können für einen monatlichen Beitrag von 250 Euro beitreten. Zusätzlich zum Basismodul gibt es weitere Dienstleistungen wie Rx-Optimal, Blisterversorgung in Kooperation mit der Deutschen Blisterunion (DBU), Inkontinenzversorgung in Kooperation mit Paul Hartmann.

Seit Juni bietet Pharm-Net die Versandvernetzung in Kooperation mit Sanicare an. Die Versandapotheke taucht dabei als Partner auf den Internetseiten anderer Apotheken auf. Die Kunden gelangen über eine Verlinkung direkt in den Onlineshop von Sanicare. Bestellungen werden dann komplett von Sanicare abgewickelt, die Apotheke erhält eine Provision.

Aktuell nutzen das Angebot 35 Apotheken. Die Partner benötigen keine Versanderlaubnis. Mit weiteren befreundeten Apotheken wurde zunächst die technische Machbarkeit getestet. „Das Versandgeschäft kann für Apotheken erst ab einer bestimmten Größe überhaupt kostendeckend sein“, so Jeske.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
„Handeln Sie schnell und entschlossen!“
Sofortprogramm: MVDA schreibt an Abgeordnete
Industriepartnerschaft beendet
Wegen Konditionen: Easy schmeißt Hexal raus
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte