Apothekenkooperationen

Apotheker ficht Alphega-Wahl an

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Berlin -

„Die Apothekerversammlung entscheidet durch Beschluss mit einer Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen Stimmen“ – um diesen Satz aus dem Vivesco-Kooperationsvertrag wird derzeit gestritten. Denn bei der Abstimmung über die Umbenennung der Apothekenkooperation des Großhändlers Alliance Helathcare kamen exakt die benötigten 75 Prozent zusammen – aber nur, weil zwei Enthaltungen nicht gewertet wurden. Dagegen wehrt sich ein Vivesco-Apotheker.

Christof Klingbeil hat das Abstimmungsergebnis zur Umbenennung angefochten: Bei der Ermittlung des Ergebnisses sei „nicht kooperationsvertragsgemäß“ gehandelt worden, kritisiert er in einem Schreiben an Vivesco-Geschäftsführer Oliver Prönnecke.

Der Vertrag sehe eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen vor. „Dies war eindeutig nicht der Fall“, so Klingbeil. Enthaltungen und ungültige Stimmen bei der Gesamtzahl nicht zu berücksichtigen, stelle „einen klaren Verstoß gegen den Kooperationsvertrag“ dar.

Dass der Notar schon vor der Abstimmung angekündigt habe, dass enthaltene Stimmen nicht als abgegebene Stimmen zu werten seien, ist aus Sicht von Klingbeil „rechtlich bedeutungslos“. Der Kooperationsvertrag stelle das höherwertige Rechtsgut dar und habe zum Abstimmungszeitpunkt die gültige Handlungsanweisung vorgegeben. Seine persönliche Einschätzung hatte Klingbeil zunächst rechtlich prüfen lassen.

Der Apotheker findet es „rechtlich fragwürdig“, dass den Anwesenden drei Wahlvorschläge – Ja, Nein und Enthaltung – unterbreitet wurden, „um dann auf der anderen Seite die Entscheidungsmöglichkeit wieder einzuschränken“. Dies stelle einen klaren Verstoß gegen die Gleichbehandlung aller Stimmen dar.

Klingbeil ist überzeugt: „Zugespitzt formuliert hätte der Notar ebenso erklären können, dass Nein-Stimmen als nicht abgegeben gewertet würden.“ Die Erklärung des Notars und die daraus erfolgte Nichtberücksichtigung der Enthaltungen sind aus seiner Sicht willkürlich und haben daher keine rechtliche Grundlage. Klingbeil fordert Prönnecke auf, das Ergebnis der Abstimmung zu korrigieren und hofft, dass andere Kollegen es ihm gleichtun.

Am vergangenen Dienstag hatten von den 86 anwesenden Apothekern 63 für die Umbenennung von Vivesco zu Alphega gestimmt, 21 dagegen. Zwei Pharmazeuten hatten sich enthalten. Ihre Stimmen waren letztlich ausschlaggebend. Bei Alliance geht man davon aus, dass das gewählte Verfahren juristisch sauber ist. Die Kooperation soll nun schon ab Juli Alphega heißen.

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