In Hamburg ist die Drogeriekette Budnikowsky (Budni) eine bekannte Marke. Die Budni-Partnerapotheken haben bisher nicht die Durchschlagskraft entwickeln können. Nun will der regionale Verbund die Bekanntheit steigern. Derzeit werden Promoter für Apotheken und Drogeriemärkte gesucht.
Stefan Bröge sucht ab Mitte November Studenten, die die Budni-Partnerapotheken in der Öffentlichkeit darstellen. Pharmazeutisches Fachwissen sei nicht nötig, sagt der Apotheker. Gesucht würden aufgeschlossene Bewerber, die sich auch in die Kreativarbeit und Planung einbrächten. Die Promoter sollen für den kompletten Verbund unterwegs sein. Das Gehalt liegt bei zehn Euro pro Stunde.
Die Promoter sollen Handzettel verteilen und potenzielle Kunden persönlich ansprechen. „Es geht nicht darum, Flyer in den Briefkasten zu werfen“, sagt Bröge. Außerdem sollten sie die Partnerapotheken bei Gesundheitsveranstaltungen in der Hansestadt vertreten. Die Promoter seien auch im Kassenbereich der Drogeriemärkte unterwegs, sagt Bröge.
In den Budni-Filialen solle gezielt auf die Apotheke in der Nachbarschaft hingewiesen werden. Die Kunden sollten etwa von den Vorteilen der Kundenkarte überzeugt werden, die sie auch in den Partnerapotheken einsetzen und damit Nachlässe erhalten könnten, sagt Bröge. Die Bonuskarte der Drogeriekette ist weit verbreitet: Laut Bröge sind 1,5 Millionen im Umlauf. Die Hansestadt zählt rund 1,8 Millionen Einwohner.
Mit der Promotion in den Filialen spart sich der Verbund auch Verwaltungskosten: In Hamburg sei es angesichts des Wegegesetzes sinnvoll, in den Geschäften selbst zu werben, sagt Bröge. Denn für die Reklame auf öffentlichen Wegen müsse eine behördliche Erlaubnis vorliegen.
Mit Budni arbeitet Bröge seit vier Jahren zusammen. Zwei seiner vier Apotheken repräsentieren die volle Mitgliedschaft. Die Standorte seien bewusst als „Flagship-Store“ der Budni-Partner gestaltet, so Bröge. Das Design wird von der Drogerie gestellt. Auch wenn man beim Verbund Wert auf Wiedererkennung legt, werden Mitglieder nicht gezwungen, den kompletten Markenauftritt mitzutragen. Die „Light-Partner“ müssen die Apotheken nicht umgestalten oder ihren Namen um einen Budni-Schriftzug ergänzen.
Bröge ist überzeugt von dem Verbund, dem heute sieben Apotheken angehören. Budni habe unter den Drogerien eine Sonderrolle, da das Unternehmen übersichtlich sei, sagt er. „Hier habe ich direkt mit den Inhabern zu tun und spreche nicht mit Abteilungsleitern.“ Mit einer anderen Drogerie würde er nicht zusammenarbeiten. „Budni und die Apotheken haben eine große Schnittmenge an gemeinsamen Kunden“, sagt er.
In Hamburg gibt es rund 180 Budni-Filialen. Zum Vergleich: dm listet 13 Märkte in der Hansestadt. Budni wurde 1912 von Iwan Budnikowsky gegründet. Seit 2009 gibt es die Kooperation mit Apotheken. Das ursprünglich ausgegebene Ziel, 30 bis 40 Budni-Partnerapotheken in Hamburg zu eröffnen, konnte bislang nicht erfüllt werden. Anfang 2012 gab es noch 14 Verbundspartner.
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