Apothekenkooperationen

Alphega: Pionierbonus und Punktekonto

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Berlin -

Nachdem Vivesco offiziell Alphega heißt, sollen die Apotheken jetzt zu einem schnellen Wechsel bewogen werden. Damit möglichst viele Mitglieder sich bald für die neue Kooperation entscheiden, bietet der Großhändler Alliance einen „Pionierbonus“. Für die ersten 500 Apotheken gibt es zudem eine Sonderprämie. Insgesamt sollen die Mitglieder animiert werden, sich stärker in die Kooperation einzubringen.

Vivesco-Mitgliedern wird ein Bonus von 100 Euro monatlich bis zum Jahresende angeboten, wenn sie jetzt unterschreiben. Die ersten 500 Alphega-Apotheken sollen Ende März sogar eine Rückvergütung von zusätzlich 800 Euro erhalten.

Ein Alliance-Sprecher bestätigte auf Nachfrage, ohne die konkreten Zahlen zu bestätigen, dass es ein solches Instrument gibt: „Wer sich schnell entscheidet, soll belohnt werden.“ Zu individuellen Vereinbarungen mit den Mitgliedern könne er jedoch keine Angaben machen.

Derzeit besucht der Außendienst die knapp 900 Vivesco-Apotheken. Angeblich sollen davon schon 200 gekündigt haben. Ein gewisser Verlust war von Alliance sicherlich erwartet worden. Bei Alphega setzt man ohnehin nicht auf Masse, sondern auf aktive Mitglieder und eine höhere Verbindlichkeit: Über ein neues Punktesystem sollen die Apotheken dazu gebracht werden, sich stärker an den Aktionen zu beteiligen. Dafür gibt es eine individuelle Rückvergütung – ähnlich wie bei der MVDA-Kooperation Linda.

Konkret können bei acht Aktionen im Jahr insgesamt 42 Punkte gesammelt werden, noch einmal so viele für die Umsetzung des Category Managements. Bis zu 18 weitere Punkte gibt es für das Aufstellen von HV-Displays, zwölf solcher Aktionen sind pro Jahr geplant. Jeder Punkt ist 10 Euro wert, so dass jährlich eine maximale Rückvergütung von 1020 Euro möglich ist. Schneidet die gesamte Kooperation bei dem beworbenen Sortiment besser ab als der Markt, gibt es einen Sonderbonus von 18 Punkten für alle Mitglieder.

Individuell können die Apotheken noch etwas dazuverdienen: Wer Alphega seine Abverkaufszahlen zu OTC- und Freiwahlartikeln überlässt, erhält zusätzlich 1200 Euro jährlich. Die Informationen werden direkt aus dem EDV-System übermittelt, die Daten sind aber nie personenbezogen.

Mit dem Punktesystem will Alphega vermutlich auch die eigene Position gegenüber der Industrie stärken. Denn die Hersteller kontrollieren zum Teil selbst in den Partner-Apotheken, ob die Aktionen tatsächlich umgesetzt werden. Bei Vivesco war das regelmäßig nicht in allen Apotheken der Fall. Mit einer größeren Verbindlichkeit könnte Alphega mittelfristig bessere Konditionen aushandeln.

Teurer wird die Mitgliedschaft – wenn überhaupt – nur unwesentlich. Der Monatsbeitrag für die Hauptapotheke soll 500 Euro betragen, Filialen kosten 360 Euro. Altverträge bei Vivesco waren etwas günstiger, jüngere Vereinbarungen lagen eher darüber. Flyer sind künftig im Beitrag enthalten. Die Apotheken sollen außerdem auf Wunsch bei den Themen Betriebsführung und Personalmanagement mehr Unterstützung erhalten. Entsprechende Konzepte bietet Alphega in anderen europäischen Märkten bereits an.

Das Einrichtungskonzept wird den Apotheken noch nicht final vorgestellt. Die Marke Alphega soll aber relativ dezent auftauchen. Auch hier sollen die Apotheken Auswahlmöglichkeiten haben.

Wie bislang erhalten die Partner-Apotheken bei Alliance verbesserte Einkaufskonditionen. Diese werden aber individuell verhandelt. Neu ist bei Alphega die Kündigungsfrist von zwei Monaten. Bei Vivesco konnte man nur mit drei Monaten Vorlauf zum Jahresende aussteigen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie viele Apotheker jetzt bei Alphega erst einmal einsteigen.

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