Alphega hat laut eigenen Angaben die Mitgliederzahl erhöht. Vivesco zählte laut offiziellen Angaben zum Schluss noch rund 1100 Apotheken. Nach der beschlossenen Umbenennung war die Mitgliederzahl zunächst gesunken. Laut Alphega geht es jetzt bergauf. Allerdings setzen nicht alle Mitglieder das Dachmarkenkonzept voll um. Wie bei anderen Kooperationen reichen die Module von der kompletten Umgestaltung der Apotheke bis zu schlichten Einkaufsvereinbarungen mit dem Frankfurter Großhändler.

Deutschland ist für Alphega ein wichtiger Markt. Innerhalb des 2001 gegründeten europäischen Netzwerks gibt es hierzulande die meisten Mitgliedsapotheken. Insgesamt gehören rund 6500 Apotheken in neun Ländern, darunter Frankreich, Italien, Spanien, Türkei und Großbritannien zur Kooperation. „In den letzten Monaten ist viel passiert“, sagt Alphega-Geschäftsleiter Mark Böhm.

Der Wirtschaftsinformatiker ist selbst in Deutschland unterwegs und berichtet den Mitgliedsapotheken von neuen Services. „Wir haben uns darauf konzentriert, den Nutzen für unsere Kunden von Alphega klarer herauszuarbeiten“, sagt Böhm, der die Verantwortung über die Kooperation vor knapp einem Jahr von Oliver Prönnecke übernommen hat.

Alphega hat neue Dienstleistungen im Angebot. Die Kooperation bietet beispielsweise das Konzept „Service in a Box“ an. Mitglieder können das Modul zu ihrem Paket dazu wählen und erhalten Unterstützung im Bereich Gesundheitsberatung und Kundenbindung. Die Apotheken werden dabei mit Messgeräten für Venenfunktion, Gefäß- und Lungenalter ausgestattet.

Zusätzlich zur neuen Marke wird Apotheken auch das Entwicklungs- und Management-Modul-Alphega (EMMA) angeboten. Zudem sind acht Marketingaktionen pro Jahr geplant. Das neue Gesamtkonzept wurde monatelang geplant. mithilfe einer Marktforschung von Endkunden und ausgewählten Apothekern über alle Mitgliedsländer hinweg bestätigt.

Die Umbenennung in Alphega war für Alliance ein Kraftakt. Der Frankfurter Großhändler hatte im Vorfeld mehrfach für die Aufnahme von Vivesco in das europäische Konzept geworben. Bei der Abstimmung im März 2014 stimmte exakt die benötigte Mehrheit von 75 Prozent der anwesenden Apotheker für den Namenswechsel. Nicht alle Mitglieder konnten von der europäischen Dachmarke überzeugt werden.

Vivesco geht auf den 2000 gegründeten Beraterkreis vom damaligen Anzag-Marketingvorstand Klaus-Michael Schäfer zurück. 2003 stand Vivesco als Marke fest. Anfang 2004 präsentierte der damalige Vorstands- und heutige Aufsichtsratschef Dr. Thomas Trümper 38 Mitglieder. Ende 2004 waren rund 1000 Apotheker dabei, 2006 kletterte die Zahl der Kooperationspartner sogar auf 1250, bevor sie sich bei 1100 einpendelte.

Wie bei Vivesco werden auch bei Alphega die Interessen der Mitglieder über einen Beirat vertreten, dem seit Jahren Wolfgang Kempf vorsitzt. Das neue Konzept wurde komplett umgesetzt. Auch das Kundenmagazin „Vive“, das im Sommer 2005 als erste Zeitschrift einer Kooperation für Endverbraucher eingeführt worden war, ist jetzt grün statt gelb und heißt „Magazin Alphega Apotheken“. Auch der Vivesco-Claim „Wir wollen Sie gesund“ ist Geschichte und wich dem neuen Slogan „an Ihrer Seite“.

Weitere Großhandelskooperationen sind „Gesund leben“ von Gehe mit rund 2300 Mitgliedsapotheken. Die Sanacorp-Kooperation „Mea“ hat rund 1500 Genossen im Boot. Rund 1100 Mitglieder zählt Linda. Das Dachmarkenkonzept des Marketing Vereins Deutscher Apotheker (MVDA), der mit Phoenix kooperiert, wird in der Praxis mit größerer Außenwirkung umgesetzt. Die Privatgroßhändler bieten zwei Konzepte an: A-Plus hat rund 280 Mitglieder. Mit etwa 2700 Mitgliedern zählt E-Plus zu den Großen im Markt, führt aber wie Midas (Phoenix) und Apocat (Noweda) keine Dachmarke.