Guten-Tag-Apotheken

AEP wird Partner von Elac

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Berlin -

Elitäre Kooperation versus sozialistischer Einheitstarif – auf den ersten Blick passen Elac Elysée und der Großhändler AEP nicht sonderlich gut zusammen. Aber AEP hat etwas, das die Guten-Tag-Apotheken für ihre Eigenmarken gut gebrauchen können: ein Zentrallager. Ab 2017 hat Elac einen weiteren Großhandelspartner.

Elac verhandelt für die rund 460 Guten-Tag-Apotheken zentrale Einkaufskonditionen. Die Mitglieder verpflichten sich, mindestens 80 Prozent ihres Großhandelsvolumens bei einem der Partner zu beziehen. Dies sind schon fast traditionell Phoenix und Gehe. und – mit Unterbrechung – Alliance. Aktuell werden die neuen Konditionen verhandelt.

Schon seit Längerem sind die Verantwortlichen auch mit AEP im Gespräch. Vor allem der Vertrieb der Eigenmarke soll damit vereinfacht werden. Seit 2008 gibt es Elac-Produkte in der Sichtwahl, seit 2013 außerdem eigene Kosmetika. In den Anfangszeiten konnten die Elac-Produkte nur direkt beim Hersteller bezogen werden. Weil hier unterschiedliche Mindestbestellmengen und Skontosätze galten, war es für die Mitglieder aufwändig.

Zuletzt hatte Phoenix den Vertrieb übernommen, was schon eine deutliche Vereinfachung war. Doch aufgrund der vergleichsweise geringen Stückzahl bei gleichzeitig vielen Niederlassungen, war die Verfügbarkeit nicht immer ideal. Das soll mit dem Zentrallager von AEP verbessert werden. Mittelfristig soll der Großhändler aus Alzenau die Elac-Produkte sogar exklusiv im Sortiment haben. Damit soll die „unangenehme Defektsituation bei der Belieferung“ verbessert werden, wird seitens Elac gegenüber den Mitgliedern kommuniziert.

Aufgrund ihrer Größe und Struktur könnten die meisten Guten-Tag-Apotheken AEP vermutlich nicht als Hauptlieferant nutzen, da sie auf mehrere Lieferungen am Tag angewiesen seien, sagt Elac-Geschäftsführer Frank Baer. Aber AEP habe sich als neuer Player im Markt etabliert und die Kooperationsmitglieder könnten von der Zusammenarbeit nur profitieren.

Für AEP ist so eine Kooperation natürlich eine Herausforderung: Einerseits gehört der „Einheitstarif“ zur DNA des Großhändlers, andererseits muss man Elac natürlich auch etwas bieten. Laut Geschäftsführer Jens Graefe ist die AEP-Gesamtkondition auch für Verbünde interessant, oft gehe es eher um die „Darreichungsform“. Auch für Elac gibt es solche Spezifikationen, etwa wie die Rabatte in der Warenwirtschaft ausgewiesen werden.

Zu den Details der Konditionen schweigen sich beide Seiten aus. Nur so viel wird verraten: Die Guten-Tag-Apotheken bekommen bestimmte Leistungen vergütet. Das kann etwa die Lieferung anonymisierter Daten aus der Warenwirtschaft bedeuten. Die Zusammenarbeit werde sich für beide Seiten lohnen, sagt Baer.

Dass für AEP ein anderer Großhändler bei Elac das Feld räumen muss, ist nicht vorgesehen. „Wir sind froh, jetzt einen vierten Partner zu haben“, sagt Baer. In einem Schreiben an die Mitglieder heißt es: „Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Vereinbarung unterstützen und unseren neuen Partner mit seinem einzigartigen Logistikkonzept unterstützen. Ein Mitarbeiter der AEP wird sich in den nächsten Tagen mit Ihnen in Verbindung setzen.“

Elac hatte zuletzt die Bedingungen zum Eintritt in die Kooperation nach oben angepasst. Neuerdings muss, wer bei den Guten-Tag-Apotheken mitmachen möchte, einen Mindestumsatz von 3 Millionen Euro vorweisen. Bislang waren es 2,5 Millionen Euro. Mittlerweile liegt jedoch der Durchschnittsumsatz einer „normalen“ Apotheke schon bei rund 2,1 Millionen Euro, weshalb Elac angepasst hat.

Für AEP ist die Vereinbarung mit Elac ein Meilenstein. Zwar kann der Großhändler aus Alzenau nach eigenen Angaben auch auf die Bedürfnisse von Kooperationen flexibel reagieren, bislang zählen aber vor allem Einzelapotheken zu den Kunden. Das liegt zum Teil natürlich auch an der Anbindung großer Kooperationen an einen Großhändler.

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