Geht eine Apotheke pleite, gehören die Großhändler zu den Hauptgläubigern. Denn ihr Anspruch gegenüber einem insolventen Inhaber ist besonders hoch. Für eine monatliche Bestellung sind fünfstellige Summen normal, je nach Größe der Apotheke geht die Forderung schnell in den sechsstelligen Bereich. Auch der Noweda fehlt wegen Insolvenzen von Mitgliedern ein hoher Betrag.
Die Zahl der Insolvenzen von Apotheken nimmt zu – immer mehr Betriebe leiden unter den gestiegenen Kosten, den höheren Abgaben wie dem Kassenabschlag und dem Wegfall der Nachlässe in Folge des Skonto-Urteils des Bundesgerichtshofs. Die gestiegenen Personalkosten schmälern ebenfalls den Ertrag.
Auch die Noweda spürt diese Entwicklung, wie Dr. Michael Kuck bei der Generalversammlung der Genossenschaft erklärte. Insgesamt fehlten deshalb rund 2,3 Millionen Euro. „Eine Summe die groß ist, die weh tut, die aber die Noweda nicht ins Wackeln bringt“, betonte er in Essen. Die Zahl der Insolvenzen, von denen man betroffen sei, liege im abgelaufenen Geschäftsjahr im zweistelligen Bereich.
Nicht nur zahlungsunfähige Apotheken machen den Großhändlern zu schaffen. Die Lieferanten registrieren auch immer mehr Kunden, die verspätet zahlen oder deren Konten nicht gedeckt sind. Aktuell gebe es so viele Rücklastschriften wie nie, sagt ein Branchenkenner. Die Großhändler schauen deshalb genau hin, um nicht letztlich auf den Kosten für das Warenlager sitzen zu bleiben.