Apotheken.de holt sich E-Rezepte von eRixa APOTHEKE ADHOC, 05.11.2020 13:46 Uhr
Bei der Vernetzung von Telemedizin mit den Vor-Ort-Apotheken hat sich eine neue Allianz gebildet: Die Plattform eRixa wurde an Apotheken.de angeschlossen. Patienten sollen dadurch ab sofort eine Videosprechstunde über eRixa buchen und eine Verordnung, die sie dort erhalten, bei einer der Apotheken auf dem Portal einlösen. Die Kooperation wurde erst möglich, weil Firmenchef Stefan Odenbach nicht mehr für den Versandabrechner König arbeitet.
„Es ist ein großer Meilenstein für uns, dass nun ein Drittel der Vor-Ort-Apotheken Rezepte von uns einlösen können“, sagt Odenbach. Im Rahmen der Video-Sprechstunde könne der Arzt seinem Patienten ein Privatrezept mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (QES) ausstellen und der Patient das Rezept dann über die eRixa-App an eine Apotheke seiner Wahl senden. Er kann bei vielen Apotheken sogar eine Botendienstlieferung anfordern. Die Vermittlung des Rezepts an die Apotheke erfolge dann über das Vorbestell-System von Apotheken.de. Das soll sicherstellen, dass das Rezept nur ein einziges Mal eingelöst werden kann.
„Mit eRiXa erweitern wir unser Partnernetzwerk um einen weiteren Telemedizin-Anbieter. So stellen wir sicher, dass das E-Rezept vom Patienten komfortabel und einfach in der Apotheke vor Ort eingelöst werden kann und nicht in den Versand gegeben werden muss“, erklärt dazu Thomas Koch, Leiter von Apotheken.de. Das Portal biete heute schon eine sichere Infrastruktur für eine Verarbeitung von E-Rezepten in den Vor-Ort-Apotheken an. Seit Oktober arbeitet das Portal auch mit dem Telemedizin-Anbieter Medgate zusammen. „Bei der Auswahl unserer Partner im Bereich Telemedizin achten wir insbesondere darauf, dass unsere Partner keine Kooperationen mit EU-Versendern haben. So verhindern wir, dass EU-Versender als Trittbrettfahrer von der flächendeckenden Einbindung der Vor-Ort-Apotheken in den Telemedizin-Apps profitieren.“
Bis vor kurzem wäre das mit Blick auf eRixa ein Ausschlussargument gewesen: Die gleiche Art der Kooperation hatte Apotheken.de zuvor mit Teleclinic – hatte die jedoch abrupt gekündigt, nachdem die Übernahme des Videosprechstundenanbieters durch DocMorris bekanntgegeben wurde. Odenbach war seinerseits Geschäftsführer von König IDT, dem gemeinsamen Abrechnungszentrum von DocMorris und Shop Apotheke, und eRixa hatte eine feste Kooperation mit der niederländischen Grenzapotheke Bad Neuschanz, die hinter dem Holland-Versender Apons steht. Noch im Juni konnte Apons den Anschluss an eRixa als Erfolg feiern: „Damit zieht die mit 18 Mitarbeitern eher kleine Versandapotheke an börsennotierten EU-Versandhandelsgrößen wie Zur Rose/DocMorris und Shop Apotheke vorbei, aber auch an den rund 50 Insellösungen deutscher Initiativen“, so Apons damals. Kurz nach Odenbachs Ausstieg bei König gehörte dann aber auch die Kooperation mit Apons der Vergangenheit an. „Das ist mein Commitment, denn ich sehe eRixa in der Vor-Ort-Apotheke“, sagt er.
Auf der anderen Seite steht mit Noventi mit CallMyApo – und hat auch dort bereits mit Kry, Zava, Fernarzt und Go Spring bisher schon vier Telemedizinanbieter angebunden. „Die Kooperation mit Telemedizinanbietern und Krankenkassen wie der Techniker Krankenkasse hat möglich gemacht, dass jeder Bürger endlich auch in Deutschland vom elektronischen Rezept profitieren kann“, so Noventi-CEO Dr. Hermann Sommer.