Kinderzahncreme

Apotheken-Pasta letzte im Test

, Uhr aktualisiert am 13.12.2023 10:21 Uhr
Berlin -

Endlich habe sich was getan, meldet die Stiftung Warentest bezüglich Kinderzahnpasten. Die Auswahl an geeigneten Produkten sei inzwischen groß, alle getesteten Cremes überzeugten in Sachen Putzleistung. Curaprox wurde trotzdem Letzte – wegen der Verpackung.

Elf Pasten für Kinderzähne wurden untersucht, die meisten davon aus Supermarkt und Drogerie. Das Ergebnis sei erfreulich, so das Verbrauchermagazin, denn schließlich hätten beim letzten Test Mitte 2022 nur zwei teurere Produkte überzeugen können, neun der 21 Pasten waren sogar mangelhaft. Die Gründe: kein oder zu wenig Flourid und der Einsatz des Farbstoffs Titandioxid (CI 77891 oder E171).

Der Farbstoff sei laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) „nicht mehr sicher“, da nicht auszuschließen sei, dass Erbgut geschädigt werde. Im August 2022 musste daher für Lebensmittel umgestellt werden, der Zusatzstoff wurde verboten. Für Kosmetika wie Zahnpasta werde die Sicherheit noch geprüft, Warentest rät aber von einer Anwendung am und im Mund ab.

Daher wurde diesmal gezielt nach alternativen Zahncremes gesucht, die den Farbstoff nicht enthalten. Auch der Fluorid-Anteil sei diesmal bei allen Pasten geeignet – laut Warentest gilt die Empfehlung von 1000 ppm für Kinder mit dem ersten Zahn und bis zu sechs Jahren.

Bis auf Curaprox vom Schweizer Hersteller Curaden bekamen alle anderen acht Marken (zweimal wurde die gleiche Marke in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen getestet) das Urteil „sehr gut“. Was den Testern am teuersten Produkt (18-mal teurer als andere) missfiel, war die Verpackung, unter anderem ließe sich die Tube nur zu etwa 80 Prozent ausdrücken.

Problemfall Titandioxid

In Arzneimitteln wie zum Beispiel Ibuprofen, in Sonnen- oder Zahncremes wird Titandioxid ebenfalls verwendet. Er dient als mineralischer Filter, als Aufheller und soll für Glanz sorgen. Der Farbstoff E171 steht aber im Verdacht, die Darmflora zu schädigen. Eine Studie der School of Medicine der Universität von Sidney hat in Tierversuchen bewiesen, dass Titandioxid im Darm Entzündungen befeuert und so Krebs auslösen kann.

Die Forscher:innen konnten ebenfalls feststellen, dass sich Darmerkrankungen bei Menschen durch Titandioxid verschlechtern können. Viele auf dem Markt befindliche Zahnpasten für Kinder enthalten nicht unerhebliche Mengen an E171.

Das sagt Curaden

Curaden betont, dass die Zahnpasta Curaprox kids Erdbeere 950 ppm auf den Inhalt bezogen mit der Bestnote – also 1,0 – abgeschlossen hat und nur unbedenkliche Inhaltsstoffe enthalte. Die Abwertung durch die Verpackung liege an der „unzureichenden Entleerbarkeit“, aber vor allem an der Faltschachtel, in der sich die Tube befindet.

Die von Warentest angeführte 80-prozentige Entleerbarkeit könne nicht nachvollzogen werden. „Das etwas anderen Handling bei der Entleerung unserer Zahnpasta ist durch unsere kleinere, verengte Dosieröffnung begründet, die es Kindern besonders einfach macht, eine altersentsprechende – erbsengroße – Dosierung auf der Zahnbürste zu bringen“, so der schweizer Hersteller.

Die Auslieferung in der Faltschachtel ergebe einfach logistisch Sinn und unterstreiche die Wertigkeit. Man prüfe jedoch andere Lösungen. Curaden unterstütze solche Test grundsätzlich, „allerdings stellt sich in diesem Fall die Frage der Gewichtung von Aspekten, die mit der eigentlichen Qualität und Wertigkeit des Produktes an sich im Grunde nichts zu tun haben.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte