Bei Linda gibt es einen Wechsel an der Spitze: Helmut Trahmer verlässt die Apothekenkooperation und geht in die Pharmaindustrie. Einen Nachfolger gibt es bereits, er wird aber noch nicht verraten.
Trahmer war bei Linda als Vorstand für die Bereiche Finanzen, Personal, IT und QMS zuständig. Außerdem war er Geschäftsführer bei den Tochterfirmen MVDA Service und Fitkauf. Eigentlich wäre er noch bis April im Amt, doch der Aufsichtsrat hat ihn auf seinen Wunsch hin bereits zum Jahreswechsel von seinen Aufgaben entbunden. „Wir, der Aufsichtsrat der Linda AG, der Vorstand der Linda AG und das Präsidium des MVDA, bedanken uns bei Herrn Trahmer für die stets sehr gute Zusammenarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren beruflichen und privaten Werdegang alles Gute“, kommentierte Aufsichtsratschef Rainer Kassubek.
2012 war Trahmer von Anzag/Alliance zu Linda gekommen, davor war der heute 60-Jährige beim Frankfurter Großhändler für die Zahlen und Beteiligungen verantwortlich gewesen. Von 1999 bis 2004 hatte er als Finanzchef für Curasan gearbeitet; den Einstieg in den Pharmamarkt hatte er 1986 in Mannheim als Controller bei Ferd. Schulze, heute Phoenix, hingelegt. Trahmer hatte Industriekaufmann gelernt und später Wirtschaftswissenschaften studiert.
Seit Jahresbeginn ist er als Geschäftsführer bei Krewel Meuselbach. Das Familienunternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Eitorf wird seit März 2013 von Thomas Quadt geleitet. Zwei Jahre zuvor war die langjährige Firmenchefin Ingeborg Viefhues verstorben; in ihrem Testament hatte die Tochter von Firmengründer Dr. Ernst Georg Blank verfügt, dass das Unternehmen in wirtschaftlicher Selbstständigkeit fortgeführt werden muss.
2014 holte sich Quadt Verstärkung: Julia Campmann kam als Marketingleiterin von Rottapharm Madaus nach Eitorf, sie verpasste dem Unternehmen und Marken wie Aspecton, Hedelix, Mallebring und Ginko Maren ein Facelift. Ihr Vorgänger Manfred Bonin wechselte als Kaufmännischer Leiter in die Finanzabteilung des Unternehmens. Jan Reinfrank übernahm die Vertriebsleitung; im April 2016 wechselte er zum spanischen Hersteller Aboca, um das Deutschlandgeschäft aufzubauen.
Zwei Drittel der Erlöse von rund 50 Millionen Euro werden im Ausland erzielt, vor allem in Russland und Osteuropa ist das Unternehmen stark. Hier kann Trahmer seiner Erfahrungen bei der Anzag einbringen: Der Frankfurter Großhändler hatte 2006 in Rumänien und 2008 in Litauen zugekauft.
Trahmers Aufgaben bei Linda übernehmen kommissarisch die Vorstände Volker Karg und Georg Rommerskirchen. Ein Nachfolger soll in den kommenden Wochen bekannt gemacht werden, er tritt sein Amt zum 1. März an. Karg ist seit Anfang 2015 bei der Kooperation; er hatte vorher wie Trahmer für Alliance gearbeitet. Rommerskirchen hatte seine Karriere als Vorstandsassistent beim Kölner Großhändler Hageda begonnen und war damit seit 1989 an der Entwicklung des MVDA beteiligt. Seit der Ausgründung von Linda aus dem MVDA im Jahr 2009 ist er Vorstand.
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