Rund ein Jahr lang haben die
Vorbereitungen gedauert, jetzt ist es soweit: Ende Oktober eröffnen
die ersten beiden Lloyds-Apotheken in Deutschland. Wie
Celesio-Vorstand Stephan Borchert der Wirtschaftswoche verriet, wird
das Franchisekonzept, mit dem der Konzern an DocMorris anknüpfen
möchte, zunächst in zwei Apotheken getestet: Ab 23. Oktober prangt
das neue Logo in Hamburg-Poppenbüttel, einen Tag später in
Ingolstadt.
In Hamburg wird die Neue Apotheke als Pilotapotheke starten. Inhaber Andreas Mangelsen gilt bei Gehe als loyaler Partner der Kooperation „Gesund leben“. Der Apotheker betreibt in der Hansestadt außerdem die Regenbogen- und die Orchideen-Apotheke.
In Ingolstadt flaggt Daniel Mainka um. Er betreibt unter anderem die Hollis Apotheke, die ebenfalls bei „Gesund leben“ mitmacht, sowie die DocMorris-Apotheke im Medi-In-Park. Mainka wurde in England ausgebildet und war selbst lange für Lloyds tätig. In Stuttgart hofft man, dass er in der Audi-Stadt eine „lokale Lloyds-Gruppe“ bilden könnte.
Beide Apotheker wollten sich auf Nachfrage nicht zu dem Modellprojekt oder ihren Beweggründen äußern. Weitere Auskünfte könne nur Gehe erteilen, hieß es.
Eigentlich sollte Lloyds mit zwei Flaggschiff-Apotheken („Pilotapotheken Optimum“) sowie zwei Apotheken mit Co-Branding („Pilotapotheken Pro“) starten; ursprünglich sollten die ersten vier Apotheken bis September eingerichtet sein.
Seit Januar wurden die Kriterien erarbeitet, Empfehlungen ausgesprochen und potentielle Lloyds-Apotheken bewertet. 28 Apotheken waren in der engeren Auswahl: 14 gehörten der Gehe-Kooperation „Gesund leben“ an, elf waren bislang DocMorris-Apotheken. Drei weitere Apotheken machen aktuell bei keiner Kooperation mit.
Bei der Auswahl war neben Standort und Optik vor allem der Inhaber entscheidend. Von ihm wurde nicht nur eine starke Persönlichkeit und Teamsteuerung erwartet, sondern auch Treue gegenüber dem Großhändler. Mit ins Gewicht fielen außerdem Besonderheiten wie die PR-Relevanz oder besondere Qualifizierungen des Apothekers.
Lloyds ist Teil des europäischen Apothekenkonzept, an dessen Aufbau Celesio seit Ende 2012 arbeitet. Eigene Apotheken in Großbritannien, Irland, Schweden, Italien und Belgien wurden bereits umgeflaggt. In Norwegen heißen die Apotheken weiter Vitusapotek, setzen aber das neue Konzept ebenfalls um.
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