Apotheken-EDV

PTA-Uhr kennt Rabattpartner Alexander Müller, 01.10.2015 15:27 Uhr

Düsseldorf - 

Auf dem Weg zum Generalalphabet ist er plötzlich weg, der Name des Rabattpartners. Wenn sich der Apotheker keinen Laufzettel geschrieben hat, muss er zurück zur Kasse und nachsehen, was der Patient denn nun erhält. Das Softwarehaus Pharmatechnik will Abhilfe schaffen: Eine Smartwatch – verbunden mit der Apotheken-EDV – zeigt den Rabattpartner an.

Noch hat Pharmatechnik nur einen Prototypen entwickelt, der auf der Expopharm vorgestellt wurde. Ab 2016 soll die Uhr in Apotheken zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist laut Pharmatechnik-Chef Dr. Detlef Graessner, dass die Apotheke mit der neueren Softwarevariante IXOS arbeitet. Nach seinen Angaben sind aktuell 1700 Systeme in Apotheken installiert, monatlich kämen rund 50 neue dazu.

Die Smartwatch ist immer einem Bediener zugeordnet und kommuniziert mit der Software. Wird das Arzneimittel am Ende des Vorgangs an der Kasse abgescannt, verschwindet die Anzeige auf der Uhr wieder. Graessner sieht die Softwarehäuser in der Pflicht, den Apothekern neue Technologien mit speziellen Angeboten zu erschließen.

Dieser kleinen Alltagshilfe sollen weitere Funktionen folgen, kündigt Lars Polap an, der bei Pharmatechnik die Neuentwicklungen verantwortet. Dazu habe man auf der Messe schon interessante Gespräche mit Apothekern geführt, die viele Ideen für weitere Einsatzmöglichkeiten hätten.

Da die Uhr an den Benutzer der Software gekoppelt ist, würde jeder Mitarbeiter im Handverkauf eine eigene Uhr benötigen. Das gesamte Team auszustatten, ist dann natürlich ein Kostenfaktor. „Im Kampf um Personal kann das aber auch eine gute Möglichkeit der Mitarbeiterbindung sein“, so Polap. So gesehen wären 300 bis 500 Euro pro Uhr eine gute Investition.

Sehr zufrieden ist man bei Pharmatechnik auch mit dem Absatz des Rezeptscanners. 80 Prozent der IXOS-Kunden arbeiteten mittlerweile mit dem Scanner, teilte Graessner mit. Besonders stolz ist der Firmenchef auf die Stapelverarbeitung, die ohne Zutun des Apothekers läuft. „Das ist vor allem bei der Rezeptkontrolle sehr hilfreich“, so Graessner.

Dabei werden automatisch Rezepte aussortiert, bei denen die Software eine Retaxgefahr erkennt. Der Apotheker kann aber auch eigene Filter setzen, so dass Rezepte ab einem bestimmten Betrag oder alle einer bestimmten Kasse separiert werden. Auch die von einem noch unerfahrenen Mitarbeiter bearbeiteten Rezepte kann der Apotheker so gezielt überprüfen.