Flughafen-Apotheken

Apotheke ready for boarding Alexander Müller, 05.06.2012 10:25 Uhr

Berlin - 

Ein richtiges Franchise-Konzept ist „Metropolitan Pharmacy“ nicht – dafür führen zu wenige Apotheken diesen Namen. Doch die Marke hat sich in einer Nische sehr erfolgreich breit gemacht: Die größten deutschen Flughäfen sind fest in der Hand der Metropolitan Pharmacy. Im Juli eröffnet die nächste am Hamburger Flughafen.

Hinter dem Konzept steht Apotheker Walter Maria Verfürth, der schon 1992 die erste Metropolitan Pharmacy am Münchener Flughafen eröffnete, mittlerweile gibt es dort drei Standorte. Im Jahr 2001 vermittelte er Apotheker Frank Füßl das Konzept für den Frankfurter Flughafen. In Düsseldorf betreibt Dr. Stephan Schreiner seit 2004 eine Metropolitan Pharmacy. Ina Schreiner leitet die Apotheke am Flughafen Berlin Tegel seit 2008.

Am Hamburger Flughafen übernimmt Apotheker Dr. Uwe Riemer jetzt die bisherige Airport-Apotheke und flaggt zu Metropolitan um. Riemer betreibt auch eine DocMorris-Apotheke in Hamburg-Schnelsen. Alle Standorte hat Verfürth nach eigenen Angaben selbst vermittelt. Er stellt den Kontakt zu den Betreibergesellschaften der Flughäfen her und hilft bei der Umsetzung des Konzepts.

Verfürth kümmert sich auch um die Teilnahme der Metropolitan-Apotheken am Bonusprogramm „Miles & More“ der Lufthansa. Dabei können Kunden in den Apotheken Punkte sammeln oder direkt mit ihren Flugmeilen bezahlen. Außerdem gibt es bei Metropolitan ein Eigenmarkenkonzept mit mehr als 100 verschiedenen Produkten.

Ideal ist Verfürth zufolge eine Doppelstrategie mit mindestens zwei Apotheken pro Flughafen: eine im öffentlichen Teil und eine im Sicherheitsbereich. „Im Transitbereich sind die Leute entspannter, haben schon eingecheckt und sind durch die Kontrollen. Da ist mehr Zeit für Einkäufe“, so Verfürth. Allerdings müssten bei der Einrichtung spezielle Auflagen eingehalten werden, etwa was den Brandschutz betrifft.

Wegen der strengeren Sicherheitsauflagen im Transitbereich wird auch die Belieferung der Apotheke erschwert. Deshalb sei die zweite Apotheke im frei zugänglichen Teil des Flughafens als zentrale Warenannahmestelle so wichtig, erklärt Verfürth. Bislang gibt es nur in München und Düsseldorf Apotheken im Bereich der Abflughallen. Für den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg ist dies ebenfalls geplant. Wie alle anderen Geschäfte muss die Metropolitan Pharmacy in Tegel aber noch auf den Umzug warten.