Kundenzeitschriften

„Apotheke für mich“ wirbt für dm-Eigenmarke

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Berlin -

Zu jeder Frauenzeitschrift gehören Beiträge über Kosmetik. Auch in der neuen Kundenzeitschrift „Apotheke für mich“ der Funke-Mediengruppe wird über verschiedene Cremes, Masken und Seren berichtet. Die beworbenen Produkte stammen allerdings nur zum geringen Teil aus der Apotheke. Beim Vertriebspartner Wepa distanziert man sich vom Inhalt.

Gleich mit der ersten Auflage sorgt „Apotheke für mich“ für Aufregung unter Apotheker:innen. In der Rubrik „Schönheit für mich“ geht es im neuen Funke-Heft um das Thema Anti-Age und Feuchtigkeitspflege. Prominente Gesichter wie Schauspielerin Veronika Ferres oder das Model Rebecca Mir sind abgebildet. Es werden mehrere Produkte empfohlen, darunter die dm-Eigenmarke Balea, straffende Ampullen von L’Oréal Paris sowie ein Nivea-Pigmentflecken-Serum aus der Drogerie und die Marke Biotherm aus Parfümerien.

Beworben werden nur wenige apothekenexklusive Marken, darunter Dermasence. Auf den Verkaufsort des Tagespflege-Produkts wird speziell hingewiesen. Neben der Abbildung ist eine Art Siegel mit einem Herzen gedruckt, auf dem „Pflege-Helfer aus der Apotheke“ steht. Diesen Hinweis trägt auch die Anti-Aging-Creme von Celyoung.

Funke ist Profi für Frauenzeitschriften. Mit Apotheken kennt sich der Verlag dagegen weniger gut aus. In der ersten Ausgabe des neuen Kundenheftes auf Drogerie- und Parfümeriemarken einzugehen, dürfte von vielen Mitarbeiter:innen als „speziell“ bewertet werden. Der Verlag argumentiert auf Nachfrage, das „Magazin ist in Sachen Vermarktung bewusst offen für alle Werbekunden“. Bislang habe es „viel positiven Zuspruch auch aus der Apothekerschaft“ gegeben, so ein Sprecher.

Man sei „für jede Rückmeldung – auch kritische – sehr dankbar“. Die Besonderheit der neuen Zeitschrift sei im Vergleich zu anderen in der Apotheke verfügbaren Titeln „die besondere Positionierung als Frauenzeitschrift“: „Die Leserschaft schätzt an dieser redaktionellen Ausrichtung ausdrücklich auch die Tatsache, dass in unseren Magazinen eine breite Auswahl an Produkten vorgestellt werden“, so der Sprecher. „Im Mittelpunkt aller unserer Magazine steht immer das Interesse der Leserinnen und Leser.“

„Die Apothekerinnen und Apotheker bekommen mit unserem Magazin also einen Titel, der sich klar von den anderen abgrenzt – eben die erste und einzige Frauenzeitschrift in der Apotheke, die das breite Spektrum eines qualitativ hochwertigen Titels dieser Gattung widerspiegelt. Damit ergänzen wir die Titelpalette und leisten einen neuen Service für die Apotheken vor Ort.“ Allerdings räumt der Sprecher ein, dass die hervorgehobenen Produkttipps „Helfer aus der Apotheke“ künftig noch breiter kommuniziert werden sollen.

Auch bei Wepa dürfte man auf die Drogerie-Werbung überrascht reagiert haben, zumal der Apothekenbedarfsanbieter regelmäßig die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken betont. Marketingleiter Markes Cramer stellt klar: Wepa habe „keinen Einfluss auf die redaktionellen Inhalte oder die enthaltene Werbung“. Von der neuen Zeitschrift sei man trotz des Fauxpas weiter überzeugt: „Gerade nach dem Lockdown kann das Paket aus lokaler Online-Werbung und der ersten Frauenzeitschrift der Apotheke vor Ort viele Vorteile, insbesondere Frequenz, bringen. Denn mit aller Energie – und dazu gehört auch das gemeinsame Paket mit Funke – möchten wir die Apotheke vor Ort stärken.“

Auch in den Apotheken verweist der Außendienst bewusst auf die Unterschiede zur etablierten Konkurrenz wie Apotheken Umschau (Wort & Bild Verlag und MyLife (Burda/Noweda). „Apotheke für mich“ sei die „perfekte Ergänzung“, heißt es in dem Werbeflyer für Apotheken. Und ein Seitenhieb: Umschau und MyLife seien als „Unisex-Magazine“ mit Fokus auf Gesundheitsthemen eher auf eine „ältere, gemischte Zielgruppe“ ausgerichtet.

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