Zentiva zieht die Übernahme von Apontis durch. Weil kurz vor Ablauf der Bieterfrist noch nicht genügend Aktien zusammengekommen sind, streicht der Generikakonzern die Mindestschwelle.
Zentiva verzichtet bei seinem Übernahmeangebot auf die Bedingung der Mindestannahme; bislang stand die Offerte unter dem Vorbehalt, dass mindestens 65 Prozent der Aktien angedient werden. Einen Tag vor Ablauf der Frist sind aber erst knapp 56 Prozent zusammengekommen; der Deal soll nun trotzdem durchgezogen werden. Vereinbart wurde bereits, dass der Vorstand die Einziehung der Aktien in den Freiverkehr beenden wird.
Geboten werden 10 Euro je Aktie, was einer Prämie von 52,9 Prozent auf den Schlusskurs am 15. Oktober 2024 einer Prämie von 38,3 Prozent auf den gewichteten Durchschnittskurs in den vergangenen drei Monaten entspricht. Laut Zentiva liegt das Angebot damit deutlich über vergleichbaren Transaktionen in den letzten drei Jahren, bei denen durchschnittlich eine Prämie von 31,4 Prozent gezahlt wurde.
Für die Aktionäre ist die Entwicklung trotzdem ärgerlich. Denn Apontis war 2021 für 19 Euro je Aktie an die Börse gebracht worden, in der Spitze war der Kurs auf 26 Euro geklettert. Danach ging es kontinuierlich bergab, das Tief lag bei 3,33 Euro.
Profitiert hat also vor allem der Finanzinvestor Paragon, aus dessen Bestand der größere Teil der Papiere stammte: Während das Platzierungsvolumen seinerzeit bei 101 Millionen Euro lag, flossen dem Unternehmen selbst nur 38 Millionen Euro zu. Jetzt hat Paragon zugesagt, die restlichen 37,5 Prozent für 9 Euro zu verkaufen. „Dies unterstreicht die Attraktivität des Angebotspreises“, wirbt Zentiva bei den übrigen Aktionären.
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