Versandapotheken

Aponeo übernimmt Gesundshop24

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Berlin -

Aponeo hat sich Gesundshop24 einverleibt. Hinter dem Webshop stand bislang die Luz‘sche Apotheke im baden-württembergischen Triberg im Schwarzwald. Inhaber Thomas Reiser hatte Gesundshop24 seit 2004 betrieben.

„Wir waren einer der ersten Shops, der eröffnete, nachdem der Versandhandel erlaubt wurde“, so Reiser. „In den letzten Jahren sind wir aber kapazitätsmäßig an unsere Grenzen geraten.“ Um im Versandapothekengeschäft mithalten zu können, müsse man ein stetiges Wachstum vorweisen und das sei zunehmend schwerer geworden. „Ich bin aber mittlerweile in einem Alter, in dem ich lieber auf die grüne Wiese gehe“, sagt er.

Umsatz, Kundenzahlen oder weitere Geschäftszahlen von Gesundshop24 will Reiser nicht öffentlich machen. Auch über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Er vermisse das Projekt „schon ein bisschen“, sagt er stattdessen. Schließlich habe er knapp anderthalb Jahrzehnte investiert.

Der Versandapothekenmarkt konsolidiert sich seit mehreren Monaten rasant. Shop-Apotheke und DocMorris haben nach den Übernahmen von Nu3 beziehungsweise Eurapon, Vitalsana und Apo-Rot einen höheren zwei- beziehungsweise dreistelligen Millionenbetrag in Reserve, um Konkurrenten schlucken zu können. Apo-Discounter kauft am laufenden Band, zuletzt wurden die Deutsche Internet Apotheke, Juvalis und Versandapo.de übernommen, im Vorjahr war es Medipolis.

Aponeo gehört dem Berliner Apotheker Konstantin Primbas, seit 2016 mit finanzieller Rückendeckung der britischen Investorengruppe Marcol. Aponeo spielt jedoch beim Kampf um die Marktführung eher eine Nebenrolle: Einer Studie der Marketingagentur Dr. Kaske zufolge liegt der Marktanteil beim OTC-Versand bei 1 Prozent, Marktführer sind demzufolge DocMorris mit 16,2, die Shop Apotheke mit 15,2 und Medpex mit 8,3 Prozent. Apo-Discounter folgt mit 3 Prozent auf Platz 6.

Kaske geht davon aus, dass schon 2020 maximal sieben Versandapotheken den Markt dominieren werden. Dazu gehören vor allem Shop-Apotheke und DocMorris, die ihren Marktanteil bis 2020 auf 24 beziehungsweise 19 Prozent und 2023 auf 39 und 33 Prozent ausbauen könnten. Branchenprimus Shop-Apotheke könnte dann die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro im OTC-Bereich knacken.

Laut Kaske entfallen derzeit 98 Prozent des Marktwachstums im OTC-Bereich auf den Versandhandel. Die Marketingagentur geht davon aus, dass der Versandhandelsanteil von 19 auf mehr als 23 Prozent im Jahr 2020 und 30 Prozent im Jahr 2023 steigen wird.

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