Die Online-Apothekengruppe Apo.com hat vom E-Rezept profitiert. Nach der Einführung des CardLink-Verfahrens im Oktober verzeichnet das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein Umsatzwachstum von etwa 50 Prozent. Seit Januar liege das Plus bei 70 Prozent. Absolute Zahlen will das Unternehmen nicht nennen.
Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe mit knapp 400 Angestellten an drei Standorten in Markkleeberg, in Duiven (Niederlande) und in Breslau (Polen) im vergangenen Jahr Verkaufserlöse in Höhe von rund 342 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 17 Prozent. Damit sei das Unternehmen, zu dem neun Versandapotheken gehören, stärker als der Markt gewachsen, der einen Zuwachs von 11 Prozent aufweise. „Unsere Umsatzsteigerung belegt, dass wir die richtigen Weichen gestellt haben, um vom E-Rezept zu profitieren“, sagt CEO Dr. Oliver Scheel.
Wie viel Umsatz auf den Rx-Bereich fällt, will man aus strategischen Gründen nicht mitteilen. Die Zuwächse seit der Einführung des CardLink-Verfahrens bestätigten „das Potenzial des E-Rezepts für die apo.com-Group“. Ein Grund für die Entwicklung seien Investitionen in Marketingkampagnen sowie in logistische Automatisierung und pharmazeutisches Personal.
Das Unternehmen stockte laut eigenen Angaben das pharmazeutisches Team um die Hälfte auf. „Der Fachkräftemangel im pharmazeutischen Bereich ist auch für uns als Online-Apotheke eine Herausforderung“, sagt eine Unternehmenssprecherin. „Dennoch gelingt es uns, hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, indem wir attraktive Arbeitsbedingungen schaffen – mit einer modernen digitalen Arbeitsumgebung, flexiblen Arbeitsmodellen und vielfältigen Entwicklungschancen für unserer Mitarbeiter:innen.“
Zudem wurde in die Rezeptbearbeitung investiert, wie es heißt. In der Logistik werde bei den Prozessen auch Künstliche Intelligenz (KI) genutzt. Seit November 2024 laufen zudem zwei Kampagnen, um die Bekanntheit der digitalen E-Rezept-Einlösung bei den Hauptmarken apodiscounter.de und apo.com zu erhöhen. Im laufenden Jahr solle die Marktposition „als drittgrößte Online-Apothekengruppe in Deutschland“ gestärkt werden.