Während bei anderen Versendern gerade die Luft raus ist und Zur Rose sogar massiv rückläufig Umsätze in Deutschland verzeichnet, legt Apo.com Group ein starkes Wachstum hin. 2023 sollen aber fünf der derzeit sieben Marken in den Hintergrund treten.
Nach eigenen Angaben ist die Gruppe mit ihren diversen Ablegern derzeit der am schnellsten wachsende Player in Deutschland: Während der Online-Apothekenmarkt um lediglich 1,4 Prozent zugelegt habe, seien die hauseigenen Marken im Jahresverlauf um mehr 30 Prozent gewachsen. Mit einem für das Gesamtjahr erwarteten Umsatz von mehr als 260 Millionen Euro konnte die Unternehmensgruppe ihren Marktanteil gemäß Berechnungen von 7 auf mehr als 11 Prozent steigern.
CEO Dr. Oliver Scheel: „Das Jahr 2022 werden wir als ein Jahr voller Rekorde erfolgreich abschließen können: Rekordumsatz, Rekordwachstum, Rekordmarktanteile, Rekordanzahl gewonnener Neukunden und versendeter Pakete. Ich freue mich sehr, dass wir uns in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld so stark entwickelt haben. Diese Entwicklung wollen wir 2023 fortsetzen und unsere kundenorientierte Strategie unverändert mit Fokus, Leidenschaft und Kostendisziplin fortsetzen. Damit werden wir im Jahr 2023 profitabel werden.“
Ein weiteres Vorhaben für das kommende Jahr: Von den derzeit sieben Ablegern – Apo.com, Apodiscounter, Juvalis, Apolux, Versandapo.de, Apotheke.de und Deutsche Internet Apotheke (DIA) – sollen nur zwei im Fokus bleiben. Wie Konkurrent Zur Rose hatte die Gruppe in den vergangenen Jahren stark zugekauft und erst jetzt die Konsolidierung ins Auge genommen.
Während Apodiscounter vor allem das OTC-Geschäft adressiert, soll Apo.com als Anlaufstelle für chronisch kranke Patient:innen neu positioniert werden. „Mit gezielten digitalen Services wollen wir Menschen dabei unterstützen, ihr Gesundheitsmanagement selbst in die Hand zu nehmen und bestmöglich in ihren Alltag zu integrieren“, so Scheel. „Damit wollen wir einen Beitrag leisten, die Digitalisierung des Gesundheitswesens im Sinne einer verbesserten Lebensqualität der Patient:innen voranzutreiben.“
Dass die flächendeckende Einführung des E-Rezepts in diesem Jahr hingegen ausgefallen ist, bedauert er vor diesem Hintergrund besonders: „Für 2023 wünsche ich mir, dass sich alle Akteure des Gesundheitswesens dem Fortschritt nicht länger verschließen und sich mit konstruktiven Beiträgen für die Digitalisierung unserer Branche einsetzen.“
Mit einer TV-Kampagne für die etablierte Marke Apodiscounter mit Ruth Moschner als Testimonial und einem Mediaetat von 7,2 Millionen Euro wurde 2022 eine Brutto-Reichweite von 700 Millionen Kontaktpunkten erzielt. Damit konnte die Markenbekanntheit laut Scheel deutlich gesteigert werden.
Beide Ableger werden mittlerweile von der niederländischen Kapitalgesellschaft Apo Pharmacy in Duiven betrieben. Allerdings gibt es nach wie vor die Niederlassung in Markkleeberg bei Leipzig, wo die Verwaltung untergebracht ist und nicht apothekenpflichtige Waren verschickt werden. „Unsere hochmodernen Distributionswerke liefern täglich steigende Paketmengen an unsere Kunden in Deutschland aus – derzeit bis zu 50.000 Stück. Außerdem haben wir uns nach innen und außen professionalisiert und dabei 65 neue Mitarbeiter:innen in 2022 eingestellt.“
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