Apobank wieder mit 4 Prozent Dividende APOTHEKE ADHOC, 08.04.2019 14:45 Uhr
Wie in den vergangenen Jahren zahlt die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) wieder eine Dividende von 4 Prozent. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte die Genossenschaftsbank nach eigenen Angaben einen „stabilen Jahresüberschuss“ nach Steuern in Höhe von knapp 63 Millionen Euro. Der Dividendenzahlung muss die Vertreterversammlung im Juni noch zustimmen. Dank eines „ordentlichen operativen Ergebnisses“ sei die Bank in der Lage, auch 2018 wieder Zuführungen zu Rücklagen und Reserven zur Eigenkapitalstärkung mit Blick auf das Geschäftswachstum vorzunehmen, teilte die Apobank mit.
Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern bei 113,4 Millionen Euro um knapp 20 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Dies entspreche aber den Erwartungen. Nach eigenen Angaben setzte die Apobank 2018 ihren Wachstumskurs im Gesundheitsmarkt fort. Die Zahl der Kunden stieg auf 458.770 (2017: 436.260), davon sind 113.455 auch Mitglied und damit Eigentümer der Bank (2017: 111.494). Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands, kommentierte die Entwicklung wie folgt: „2018 haben wir unsere Marktposition bei der Begleitung von Praxis- und Apothekengründungen im Heilberufssektor und im Firmenkundensegment weiter ausgebaut. Darüber hinaus haben wir das Anlagegeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern in einem schwierigen Umfeld vorangetrieben.“
Die Dynamik im Kreditgeschäft war den Angaben zufolge auch im Berichtsjahr ungebrochen. Das Darlehensneugeschäft übertraf mit 7,1 Milliarden Euro das Niveau des Vorjahres um 300.000 Millionen Euro. Motor dieser Entwicklung waren die Existenzgründungs- und Immobilienfinanzierungen sowie Kredite für Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Die neue Marke „apoPrivat“, die alle Angebote der Vermögensberatung bündelt, hätten die Heilberufler gut angenommen. So habe die Bank neue Kunden sowie neue Mandate in der Vermögensverwaltung gewonnen.
Der Provisionsüberschuss aus der Vermögensverwaltung stieg um 5,5 Prozent auf 164,9 Millionen Euro (2017: 156,3 Mio. Euro). Die Apobank habe 2018 neue Gelder und neue Kunden gewonnen. Trotz der im zweiten Halbjahr 2018 negativen Entwicklung auf den Aktienmärkten sei es gelungen, das Depotvolumen bei knapp acht Milliarden Euro zu halten.
2019 will die Apobank ihre führende Position als Bank im Gesundheitsmarkt festigen. Dabei werde sie ihre drei strategischen Schwerpunkte Erhöhung des Marktanteils bei Existenzgründungsfinanzierungen, Intensivierung Firmenkundengeschäft sowie Ausbau Vermögens- und Anlageberatung für Kunden weiter verfolgen. Sommer: „Wir haben eine starke Basis, um uns noch mehr als Mitgestalter im Gesundheitsmarkt einzubringen. Um unserem Anspruch ‚Wir ermöglichen Gesundheit‘ näher zu kommen, gehen wir nun einen weiteren Schritt. Hierfür nutzen wir unsere Kompetenz sowie unser Netzwerk im Gesundheitsmarkt. Ein Fokus liegt auf der Entwicklung einer Plattform. Über diese Plattform sollen Leistungen Dritter im Gesundheitsmarkt vermittelt und Akteure nutzenstiftend für alle Seiten miteinander vernetzt werden."
Bereits zu Jahresbeginn hatte die Apobank angekündigt, nach Noweda/Burda und der Gruppe Noventi, Gehe, Sanacorp, Rowa und Wort & Bild in den Plattformmarkt einzusteigen. Entstehen soll eine Plattform für Dienstleistungen und Produkte für den Gesundheitsmarkt. Sowohl die Bankenbranche als auch der Gesundheitsmarkt veränderten sich rasant. Die Gründe seien vor allem die neuen Möglichkeiten, die die Digitalisierung eröffne, und die sich verändernden Bedürfnisse der Heilberufler und der Patienten. Auf der Plattform sollen neue Dienstleistungen abseits des Bankgeschäftes gebündelt werden. Diese solle Dienste für Heilberufler anbieten, damit diese sich zukünftig noch stärker auf die eigentliche heilberufliche Tätigkeit fokussieren könnten. Erste Ergebnisse sind für Mitte des Jahres geplant.
„Wir haben uns entschlossen, den Wandel aktiv und im Sinne unserer Kunden und Mitglieder zu gestalten und als Branchenkenner künftig auch Dienstleistungen auf dem Gesundheitsmarkt anzubieten, von denen wir wissen, dass der Heilberufler sie braucht“, sagte Sommer bereits im Januar. „Damit tragen wir dazu bei, dass die Akteure auf dem Gesundheitsmarkt leistungsfähig bleiben – und damit auch der Markt als Ganzes.“