Wachstumskurs

Apobank: Weiter Freude an den Zinsen

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Berlin -

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) profitiert weiter vom aktuellen Zinsniveau. Der Zinsüberschuss stieg auch im ersten Halbjahr weiter – und das trotz leicht rückläufigen Kreditbestands. So konnte der Rückgang im Provisionsgeschäft mehr als kompensiert werden. Unter dem Strich stand ein deutlich höherer Gewinn.

Der Zinsüberschuss erreichte 495 Millionen Euro, wesentlicher Grund für das 2-prozentige Plus war laut Apobank das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höhere Zinsniveau im Geldmarktsegment. Das Darlehensneugeschäft stieg von 1,6 auf 2,1 Milliarden Euro.

Der Provisionsüberschuss lag mit 91 Millionen Euro 5 Prozent unter Vorjahresniveau; dank eines Anstiegs im mandatierten Geschäft mit Privatkunden waren die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft trotz der Abgabe der Verwahrstelle auf Vorjahresniveau.

Der Verwaltungsaufwand war um 6 Prozent rückläufig und betrug 347 Millionen Euro. Sowohl Personalaufwand als auch Sachaufwand inklusive Abschreibungen waren rückläufig. Während die Aufwendungen für Projekte und für den Bankbetrieb stiegen, kam es zu einer Entlastung bei den regulatorischen Aufwendungen.

Das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge stieg um knapp ein Viertel auf 263 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen des Managements.

Die Risikovorsorge für das operative Geschäft betrug 30,3 Millionen Euro nach 23 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum; Hintergrund sind Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen im Privatkundenportfolio. Die Risikovorsorge mit Reservecharakter wurde auf hohem Niveau noch einmal gesteigert, von 83 auf 87 Millionen Euro.

Nach Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von knapp 48 Millionen Euro, nach 33 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023.

Der Darlehensbestand lag mit 16,7 Milliarden Euro leicht unter dem Niveau zum Jahresende (17,1 Milliarden Euro). Investitions- und Privatfinanzierungen erreichten 3,7 Milliarden Euro (nach 3,8 Milliarden Euro). Insgesamt betrug der Bestand an Kundenkrediten 34,9 Milliarden Euro (nach 35,3 Milliarden Euro).

Das in der Vermögensverwaltung betreute Volumen stieg um 19 Prozent von 5,9 auf 7 Milliarden Euro. Das Depotvolumen erreichte insgesamt 12,7 Milliarden Euro, nach 11,7 Mrd. Euro zum 31. Dezember.

„Mit unserem Fitnessprogramm liegen wir sehr gut im Rennen. Wir werden schneller und stärker: Erste Prozesse für wichtige Kundenanliegen haben wir deutlich beschleunigt und unsere Vermögensverwaltung ist seit dem Start unserer Agenda um 2 Milliarden Euro gewachsen“, so Vorstandschef Matthias Schellenberg. „Unser Ziel ist, die beste Adresse für Heilberufler zu werden – und das nicht nur bei Praxis- und Apothekengründungen, sondern auch bei allen Vermögensfragen. Das gute Halbjahresergebnis gibt uns auf diesem Weg den nötigen Rückenwind.“

Für das zweite Halbjahr rechnet die Apobank mit einer weiterhin erfreulichen Entwicklung der Ertragslage, wenngleich das Teilbetriebsergebnis des Ausnahmejahres 2023 nicht erreicht werde. Während das Darlehensgeschäft sich nur langsam erholen dürfte, erwartet die Bank auch für das Gesamtjahr Impulse aus dem Einlagengeschäft. Der Fokus im Kundengeschäft liegt unverändert auf der Begleitung und Finanzierung von Existenzgründungen sowie dem mandatierten Wertpapiergeschäft mit Privatkunden.

„Zum Jahresende erwarten wir einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau“, so Finanzvorstand Dr. Christian Wiermann. Damit legen wir die Basis, dass wir unsere Mitglieder auch in diesem Jahr wieder angemessen an unseren operativen Erfolgen beteiligen können.“

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