Genossenschaftsbanken

Apobank: Wechsel vor dem Wechsel

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Berlin -

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) bekommt einen neuen Vorstand: Holger Wessling übernimmt den Bereich Standesorganisationen, Großkunden und Märkte. Die Berufung leitet die Nachfolge ein: Der bisher für das Ressort zuständige Vorstand Ulrich Sommer soll 2017 Vorstandschef Herbert Pfennig ablösen.

Wessling soll spätestens im Oktober den Vorstandsposten übernehmen; bis zur Genehmigung durch die Aufsicht soll er das Ressort als sogenannter Bereichsvorstand verantworten. Der 48-Jährige kommt von der DZ Bank, wo er seine Karriere 1994 als Trainee begann. Als Leiter des Bereichs Firmenkunden ist er zuständig für die Betreuung der Groß- und Mittelstandskunden in der Region Nord und Ost. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

„Holger Wessling bringt Internationalität und fundierte Erfahrungen aus der genossenschaftlichen Bankengruppe mit besonders ausgeprägter Kundenorientierung ein. Wir freuen uns, dass wir mit ihm den Vorstand der Apobank um einen Kollegen aus dem Geno-Bankenverbund ergänzen können“, so Aufsichtsratschef Hermann S. Keller.

Sommer hatte ab 1986 bei der Apobank den Beruf des Bankkaufmanns gelernt und danach die Betreuung institutioneller Kunden übernommen. 1993 war er zur IKB gewechselt, wo er als Prokurist im Bereich Wertpapierhandel und Kundenbetreuung zuständig war. Schon ein Jahr später wechselte er zurück; ab 2000 war er als Direktor für den Bereich Wertpapier-, Devisenhandel und institutionelle Anleger zuständig. Seit 2012 ist er im Vorstand; im vergangenen Jahr war er vom Aufsichtsrat zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt worden. Er soll sich in den kommenden Monaten sukzessive auf die Aufgaben als Vorstandschef vorbereiten.

Pfennig hatte im Sommer 2009 den Vorstandsvorsitz der größten deutschen Genossenschaftsbank übernommen. Er kam von der Frankfurter Sparkasse, wo er seit 2004 im Vorstand und seit September 2007 stellvertretender Vorsitzender war. Zuvor arbeitete er bei der Dresdner Bank.

Im August 2017 wird der dann 63-Jährige aller Voraussicht nach in den Ruhestand gehen. Pfennig hatte die Apobank aus der Finanzkrise geführt – was die Genossen sogar vorübergehend die Dividende gekostet hatte. Die strukturierten Finanzprodukte in Höhe von 5,5 Milliarden Euro wurden zurückgeführt. Die Abschreibungen dürften sich auf einen hohen dreistelligen Millionen- oder sogar Milliardenbetrag summiert haben. Eine Klage gegen die damals verantwortlichen Vorstände ist aber gescheitert.

Im Februar trat bereits Olaf Klose als Privatkundenvorstand die Nachfolge von Harald Felzen an. Im Vorstand sind außerdem Eckhard Lüdering für das Ressort Risiko und Bankbetrieb und Dr. Thomas Siekmann für das Ressort und Controlling zuständig.

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