Apobank: Vorständin geht Patrick Hollstein, 13.09.2022 14:16 Uhr
Bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) dreht sich das Personalkarussell: Jenny Friese ist mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand ausgeschieden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hatte bereits vor zwei Wochen über Unstimmigkeiten berichtet.
Friese war im Januar 2021 von der Commerzbank zur Apobank gewechselt und im Vorstand zunächst für das Ressort Großkunden und Märkte, seit Mai 2021 für das Ressort Privatkunden verantwortlich. Laut FAZ war sie mit dem Kurs des neuen Vorstandsvorsitzenden Matthias Schellenberg unzufrieden. Dazu gab es keine Informationen seitens der Apobank. Der Aufsichtsrat habe ihrem Wunsch entsprochen, sie von ihren Aufgaben zu entbinden, heißt es offiziell.
Aufsichtsratschef Dr. Karl-Georg Pochhammer: „Wir danken Jenny Friese für die strategischen Weichenstellungen im Ressort Privatkunden und bedauern ihre Entscheidung. Für die Zukunft wünschen wir ihr alles Gute.“
Schellenberg übernimmt Privatkundenressorts
Die Leitung des Privatkundenressorts wird Schellenberg übernehmen. „Das Privatkundengeschäft ist die wesentliche Säule im Geschäftsmodell der Apobank. Den Fokus werden wir in den kommenden Monaten darauf legen, unsere Prozesse und Leistungen weiter zu optimieren und konsequent auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden auszurichten“, so der Vorstandschef
In der vergangenen Woche hatte die Apobank zwei Neuzugänge für Anfang des Jahres angekündigt: Thomas Runge soll im Vorstand den Bereich IT, Produkte und Prozesse leiten. Sylvia Wilhelm wird künftig das Risikoressort leiten. Sie folgt auf Eckhard Lüdering, dessen Vertrag im kommenden Jahr auslaufen wird.
Lüdering soll laut FAZ – genauso wie Friese – unter anderem damit unzufrieden sein, dass Schellenberg bestimmte Verträge mit der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) verlängert hat. Laut dem Bericht soll vor rund einem Monat sogar eine angebliche Interessenskollision des seit März amtierenden Vorstandsvorsitzenden beim Aufsichtsrat angezeigt worden sein.