Finanzkrise

Apobank schreibt Engagements ab

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Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) hat wegen der Finanzkrise im Bereich der Finanzinstrumente Wertberichtigungen in Höhe von 338 Millionen Euro vornehmen müssen, das sind 150 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hier schlugen Engagements bei der insolventen US-Bank Lehman Brothers mit 61 Millionen Euro sowie bei isländischen Banken mit 140 Millionen Euro zu Buche. Eigenen Angaben zufolge hat die Apobank damit 70 Prozent ihrer kritischen Engagements abgeschrieben.

Insgesamt stieg die Risikovorsorge um knapp ein Drittel auf 244 Millionen Euro, da im klassischen Kundenkreditgeschäft geringere Reserven mobilisiert werden mussten und außerdem ältere Vorsorgereserven in Höhe von 131 Millionen Euro aufgelöst werden konnten. Die Korrekturen schlagen sich auch im Jahresgewinn nieder, der nach 113 Millionen Euro im Vorjahr auf knapp 60 Millionen eingebrochen ist.

Noch im August hatte Apobank-Chef Günter Preuß einen Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt. "Die Apobank hat der Krise mit ihrer operativen Ertragskraft erfolgreich getrotzt und ein achtbares Ergebnis erzielt“, kommentierte Preuß jetzt die vorläufigen Jahreszahlen. Im laufenden Jahr rechnet die Apobank angesichts eines steigenden Wettbewerbs und höherer Finanzierungskosten mit einem niedrigeren operativen Ergebnis: „Beim Bilanzgewinn planen wir, das Niveau des Jahres 2008 zu erreichen, um erneut eine unverändert hohe Dividende auszuschütten", so der im Juni ausscheidende Apobank-Chef.

Dabei waren 2008 die Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit bei 316 Millionen Euro annähernd stabil geblieben: Während die Apobank bei den Zinseinnahmen von ihrer Position als Genossenschaftsbank profitieren konnte und aus dem Kreditbestand von 24 Milliarden Euro ihren Überschuss um 13 Prozent auf 570 Millionen Euro steigerte, war das Provisionsgeschäft um 20 Prozent auf 136 Millionen Euro rückläufig.

Die Bilanzsumme stieg um 11 Prozent auf 41,2 Milliarden Euro; gleichzeitig sank das Eigenkapital von 13,5 auf 12,8 Prozent. Die Apobank will eine Dividende von 6 Prozent an die mehr als 100.000 Genossenschaftsmitglieder ausschütten und 12 Millionen Euro in die offenen Rücklagen einstellen.

Die genossenschaftliche Bank mit Sitz in Düsseldorf hat bundesweit 46 Filialen und 2263 Mitarbeiter. Das Institut hat vor allem Angehörige der medizinischen Heilberufe und ihre Familien als Kunden. 320.000 Kunden zählt die Apobank derzeit.

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