Seit seinem Amtsantritt als Vorstandschef hat Matthias Schellenberg bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) viele Veränderungen eingeleitet – und ist dabei zeitweise auch selbst unter Beschuss geraten. Der Aufsichtsrat ist zufrieden und hat in seiner jüngsten Sitzung die Absicht erklärt, im Frühjahr den Vertrag vorzeitig für fünf Jahre zu verlängern.
Schellenberg hatte im März 2022 die Nachfolge von Ulrich Sommer an, der im Dezember 2021 mit sofortiger Wirkung ausgeschieden war. Von Hause aus Experte im Privat- und Investmentbanking, hatte Schellenberg bei der Apobank nach seinem Antritt jeden Stein umgedreht. Im Rahmen der „Agenda 2025“ wurden nicht nur die strategische Ausrichtung erneuert und Sparmaßnahmen eingeleitet.
Auch der Vorstand wurde komplett neu besetzt, was nicht ganz so friedlich ablief wie erhofft. Scheidende Mitglieder warfen Schellenberg Interessenkonflikte vor, es ging um Verträge mit der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG), die Schellenberg den Posten vermittelt hatte und die der dann verlängerte. Ein Gutachten für den Aufsichtsrat widerlegte den Vorwurf.
Nach zwei Jahren soll Schellenberg also einen weiteren Vertrag für fünf Jahre bekommen. Aufsichtsratschef Dr. Karl-Georg Pochhammer erklärt dazu: „Matthias Schellenberg hat in den zurückliegenden knapp zwei Jahren den Gesamtvorstand zu einem leistungsstarken Team formiert und mit seinem hohen persönlichen Engagement wesentliche Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit der apoBank getroffen. Mit unserer Entscheidung, seinen Vertrag vorzeitig verlängern zu wollen, stellen wir heute schon die Kontinuität im Führungsgremium und in der strategischen Fokussierung des Geschäftsmodells sicher.“
Schellenberg bedankte sich für das Vertrauen des Aufsichtsrats sowie die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Ich freue mich darauf, die bereits angestoßenen Veränderungen gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen fortzuführen.“
APOTHEKE ADHOC Debatte