Genossenschaftsbanken

Apobank: Gute Geschäfte und schlechter Kredit Patrick Hollstein, 27.08.2014 14:01 Uhr

Gutes Geschäft, wenige Risiken: Nur wenige Wermutstropfen trüben die Bilanz der Apobank im ersten Halbjahr. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Das erste Halbjahr ist gut gelaufen für die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank): Die Einnahmen stiegen stärker als die Ausgaben, entsprechend positiv ist das Ergebnis. Kleiner Wermutstropfen: Im Kundenkreditgeschäft ist eine Wertberichtigung zu beklagen, die die Bank im Vergleich zum Vorjahr rund 50 Millionen Euro mehr an Abschreibungen gekostet hat. Auch die Prozessrisiken schlagen noch einmal zu Buche, sind aber rückläufig.

Der Zinsüberschuss stieg um 6 Prozent auf 380 Millionen Euro, der Provisionsüberschuss sogar um 16 Prozent auf 62 Millionen Euro. Der Verwaltungsaufwand legt um 3 Prozent auf 227 Millionen Euro zu, sodass das Ergebnis vor Risikovorsorge mit knapp 204 Millionen Euro 12 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt.

Bei den Finanzinstrumenten ist die Apobank nach schwierigen Jahren ihre Risiken zum großen Teil los: Mit 66 Millionen Euro mussten ein Drittel weniger abschreiben als im Vorjahreszeitraum. Dafür gab es im Kundenkreditgeschäft einen größeren Ausfall, der die Risikovorsorge von 15 auf 67 Millionen Euro anschnellen ließ.

Mit 0,2 Prozent der gesamten Krediteinlagen liegt die Apobank hier allerdings auf normalem Niveau; 2009 war der Anteil der Ausfälle wegen Problemen mit MVZ einmalig auf 0,4 Prozent gestiegen.

Ertragsbelastend wirken sich auch die Rückstellungen für Prozessrisiken aus: Rund 10 Millionen Euro kamen im ersten Halbjahr zusammen – vor Beginn des Prozesses gegen mehrere Ex-Vorstände waren es einstellige Millionenbeträge. Zwischen 2010 und 2013 sind hier knapp 113 Millionen Euro zusammengekommen, was allerdings auch mit anderen Rechtstreitigkeiten zusammenhängen kann.

Da die Apobank den Prozess gegen die ehemaligen Manager verloren hat und auf Revision verzichtet, muss sie nun Abfindungen, Ruhegelder, Bonusforderungen und Versorgungsleistungen in Höhe von insgesamt mehr 2,6 Millionen Euro auszahlen, die sie wegen der eigenen Schadenersatzforderungen einbehalten hatte.