Apobank-Kampagne stärkt Heilberuflern den Rücken Nadine Tröbitscher, 15.10.2024 14:43 Uhr
Die Gesundheitsberufe arbeiten am Limit. Die flächendeckende Versorgung steht vor einer Bewährungsprobe. Um den Wert der ambulanten Versorgung zu verdeutlichen, starten die Apobank und die zentralen Gesundheitsorganisationen eine gemeinsame Kampagne unter dem Hashtag #GuteVersorgungVorOrt.
Strikte Regulierung, Bürokratie und Kostendruck belasten das Gesundheitssystem. Apotheken, Arztpraxen und Zahnärzt:innen arbeiten über das Maximum ihrer Kapazitäten hinaus. Die Gesundheitsberufe brauchen mehr Rückhalt, fordern Apobank und Gesundheitsorganisationen.
„Mit dieser Initiative wollen wir den Ernst der Lage bekräftigen und das Bewusstsein in der Bevölkerung für die aktuelle Situation schärfen“, sagt der Apobank-Vorstandsvorsitzende Matthias Schellenberg. Auf dem Spiel stehe ein einzigartiges System geprägt von (zahn-)medizinischer Autonomie, freier (Zahn-)Arztwahl und Fachexpertise in den Apotheken vor Ort – „ein System von hoher Qualität, mit kurzen Wegen und geschützt vor unqualifiziertem Wettbewerb.“
Es brauche einen Masterplan für die Gesundheit, der nicht über die Köpfe der Heilberufler:innen hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen entwickelt wird. „Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sind das Rückgrat der Patientenversorgung und es ist an der Zeit, ihnen den Rücken zu stärken. Es geht um die Zukunft der Praxis und Apotheke um die Ecke – und damit um die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger in Deutschland.“ Die Heilberufe warnen seit Langem vor einer drohenden Versorgungslücke und machen auf den dringenden Handlungsbedarf der Politik aufmerksam.
„Ohne die Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ist eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung in Deutschland nicht möglich“, mahnt Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Keines der derzeit aktuellen Gesetzesvorhaben schafft mehr Arztzeit, geschweige denn mehr Ärztinnen und Ärzte.“
Die Patient:innen brauchen starke und leistungsfähige Apotheken und Praxen sowie einen dauerhaften, niedrigschwelligen Zugang zur heilberuflichen Beratung, macht Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening klar. Doch die Anzahl der Apotheken sinkt. Daran ändern auch die Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) nichts sind. Das Vorhaben Apotheken ohne Approbierte werde die Versorgung noch weiter ausdünnen. „Denn so kann es keine sichere Arzneimittelversorgung geben und es kommt zu zahlreichen Leistungskürzungen und Qualitätseinbußen für unsere Patientinnen und Patienten“, so Overwiening. „Deswegen ist die gemeinsame Kampagne so wichtig.“