Noch hunderte Fehler

Apobank-IT: Bis September weitgehend fehlerfrei

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Berlin -

Bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) sollen nach der missglückten IT-Umstellung bis September die gröbsten Fehler behoben sein. Dies kündigte Vorstandschef Ulrich Sommer an. Außerdem soll eine Dividende gezahlt werden – die für 2019.

Über Pfingsten hatte die Apobank im vergangenen Jahr ihr IT-System umstellen wollen, doch dabei war es zu erheblichen Störungen gekommen, die sich auf weite Teile des Geschäftsbetriebs über Wochen und Monate hinweg auswirkten. So wurden Daueraufträge im Online-Banking als Auslandszahlung angezeigt, im Pfändungsschutzkonto war eine Erfassung der Kündigung der Freibeträge nicht möglich, um nur einige Beispiele aus einer internen Auflistung vom Januar zu nennen. Im Dezember wurde eine Taskforce eingesetzt, die Differenzen zwischen Konten und Beständen der Geldautomaten klären und beheben sollte.

Noch Ende Januar wurden laut dem Dokument rund 2500 Fehler gezählt, 500 davon entfielen auf die Kategorie 2 („Signifikant“). Und immer wieder wurden Zwischenfälle erfasst, die ebenfalls als „signifikant“ oder sogar als „kritisch“ eingestuft wurden.

Laut Sommer ist die Apobank hier aber seitdem deutlich weiter gekommen: Ende März gab es nach seinen Angaben deutlich weniger als 400 Bugs der Priorität 2, man sei im Plan, was die Aufarbeitung angehe. Bis Anfang September sollen – bis auf einen zu vernachlässigenden Bodensatz – alle Fehler dieser Kategorie behoben sein. „Aktuell liegen wir sogar vor Plan.“

Bei den Kosten sei man trotz der Probleme im Plan geblieben, der einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag vorgesehen habe. „Dies haben wir substanziell verarbeitet“, so Sommer mit Blick auf die Bilanz. Auch Kunden habe man wegen der Pannen kaum verloren: „Es gab keinen größeren Schwund, wir liegen auf Vorjahresniveau. Die Kunden haben uns auch in dieser schwierigen Zeit die Stange gehalten, um es salopp zu sagen.“

Sommer wies noch einmal darauf hin, wie riesig das Projekt der IT-Umstellung gewesen sei: „Wir haben die komplette Kernbank umgestellt, bis hin zur Hardware und Telefonie.“ Künftig wird die Apobank seiner Meinung nach davon profitieren, dass sie den schwierigen Weg bereits gegangen ist. Denn die neue IT soll die Basis für die „Zukunftsfähigkeit“ der Apobank bilden. Mitbewerber hätten sich noch nicht auf den Weg gemacht – und teilweise sehe es so aus, als würden einige Banken nie an diesen Punkt kommen.

Mit der Umstellung der IT wollte die Apobank ihren spezifischen Anforderungen als Spezialinstitut im Gesundheitsmarkt und als EZB-beaufsichtigte Bank Rechnung tragen. Die Apobank war aus dem IT-Verbund der Genossenschaftsbanken dazu ausgeschert und hatte sich 2017 nach einem umfassenden Auswahlverfahren für die Schweizer Anbieter Avaloq und DXC entschieden.

 

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