Es bleibt bei 4 Prozent: Die Zeiten, in denen die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) großzügige 6 Prozent Dividende an ihre Mitglieder ausschüttete, sind vorbei. In Düsseldorf hat man gelernt, kleinere Brötchen zu backen. Der Verwaltungsaufwand hat sich auf hohem Niveau eingependelt und kostet Gewinn.
Die Zahl der Kunden stieg auf 382.000, die Zahl der Mitglieder auf knapp 106.000. Der Zinsüberschuss lag 2014 mit 698 Millionen Euro knapp 3 Prozent über Vorjahr; das Darlehensneugeschäft sank zwar von 5,6 auf 5,2 Milliarden Euro, lag aber immer noch über dem Durchschnitt vergangener Jahre von 4,5 Milliarden Euro. Die Niedrigzinsen beleben das Geschäft.
Der Provisionsüberschuss kletterte sogar um 19 Prozent auf 124 Millionen Euro; hier war der Anstieg im Wertpapiergeschäft maßgeblich. Die um 4 Prozent weiter auf 479 Millionen Euro angestiegenen Verwaltungskosten zehrten die Erträge ein Stückweit auf, sodass das Ergebnis vor Risikovorsorge um 7 Prozent auf 337 Millionen Euro stieg. Grund sind gestiegene Personalkosten und höhere regulatorisch getriebene Ausgaben, die auch durch das Sparprogramm der Vorjahre nicht aufgefangen werden konnten. Vor der Krise war die Apobank mit weniger als 400 Millionen Euro ausgekommen.
Bei den Risiken ist die Apobank zwar ihre komplexen Finanzprodukte los; im ersten Halbjahr hatte jedoch ein größeres Immobilienprojekt für Probleme und damit Abschreibungen gesorgt. Insgesamt musste die Apobank 128 Millionen Euro aus den Büchern nehmen, 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
In die Rücklagen für allgemeine Bankrisiken hat die Apobank diesmal nur 75 statt 116 Millionen Euro eingestellt – seit 2012 wurden in diesem Topf 261 Millionen Euro gesammelt. Entsprechend stieg der Vorsteuergewinn von 89 auf 134 Millionen Euro, weil aber höhere Steuern bezahlt werden mussten, lag der Überschuss mit 55 Millionen Euro nur 15 Prozent über Vorjahr.
Das hätte zwar knapp ausgereicht, um auch 6 Prozent Dividende zu zahlen, denn für die 4-prozentige Dividende im vergangenen Jahren wurden 35 Millionen Euro aufgewendet. Doch bei der Apobank geht ein Teil des Bilanzgewinns traditionell in die Rücklagen.
Für das laufende Jahr rechnet man in Düsseldorf wieder nur mit einem leicht steigenden Jahresüberschuss – trotz anhaltender Niedrigzinsen. Vorstandssprecher Herbert Pfennig: „Die Bank ist fundamental so gut aufgestellt, dass sie auch eine länger anhaltende Phase niedriger Zinsen unbeschadet überstehen und gleichzeitig aus eigener Kraft zusätzliches Kapital für künftiges Wachstum aufbauen kann.
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