Labortechnik für Apotheken APOTHEKE ADHOC, 03.01.2014 12:37 Uhr
Wer Pharmazie studiert hat, weiß: Für nasschemische Nachweise braucht man ein glückliches Händchen, weitaus unkomplizierter ist die Spektroskopie. Und so gibt es seit Jahren eine Handvoll Apotheker, die ihre Rezeptur mit entsprechender Labortechnik ausgestattet haben. Dank eines günstigeren Herstellungsverfahrens bietet die Firma Hiperscan ihr System Apo-Ident für den Einsatz in allen Apotheken an.
Seit Ende der 1990er Jahre beschäftigten sich Mitarbeiter des Fraunhoferinstituts für Photonische Mikrosysteme in Dresden mit der Entwicklung und Fertigung optischer Komponenten auf Basis der patentgeschützten Mikroscannerspiegel. Standen anfangs Strichcode-Leser im Fokus, wurde die Technologie bald zur Weiterentwicklung von Analysesystemen wie der Nahinfrarot-Spektroskopie (NIR) genutzt.
2006 wurde die Firma Hiperscan ausgegründet – Firmenchef Dr. Alexander Wolter hatte als Ingenieur beim Frauenhoferinstitut gearbeitet und wollte die Technologie zur Marktreife führen. Die Exklusivlizenz hatte er in der Tasche; welche Branchen er ansprechen sollte, wusste Wolter damals nicht.
Anfang 2008 kam er mit dem Nürnberger Apotheker Eberhard Hilsdorf in Kontakt. Der Pharmazeut war seit Jahren im Vertrieb von TCM-Rezepturen aktiv und suchte nach einem preisgünstigen und zuverlässigen Analysesystem. Nach mehr als einem Jahr Entwicklungszeit kam 2009 Apo-Ident auf den Markt.
Heute fokussiert sich Hiperscan fast ausschließlich auf Apo-Ident. „Wir haben uns ganz auf die Apotheker als Kunden konzentriert, das wissen auch alle anderen Geschäftspartner“, sagt Wolter. „Wir sind sehr gut ausgelastet damit.“
Fünf Außendienstler arbeiten mittlerweile daran, das Gerät und seine Funktionen bei Apotheken in ganz Deutschland bekannt zu machen. Insgesamt beschäftigt Hiperscan 25 Mitarbeiter. Auch in Österreich wird das System bereits angeboten, nach und nach sollen nun weitere Märkte folgen.
Konkurrenzlos ist Apo-Ident aus Sicht von Wolter nicht nur wegen des bestehenden Patentschutzes: „Wir haben eine Menge Arbeit investiert. Dieses spezifische Knowhow kann uns so schnell keiner nehmen.“
Um den Schritt vom Start-up zum etablierten Anbieter zu bewältigen, hat sich Hiperscan prominente Unterstützung geholt: Neben den beiden Chefs des Frauenhoferinstituts und zwei Gründerfonds ist seit kurzem der ehemalige Chef von Haupt Pharma, Christian Semmler, als Investor dabei. Sobald das Apothekengeschäft etabliert ist, will Wolter andere Branchen ansprechen.