Grippeimpfstoff

AOK will Novartis kündigen APOTHEKE ADHOC, 11.10.2012 13:59 Uhr aktualisiert am 11.10.2012 17:05 Uhr

Berlin - 

Die AOK Nordwest erwägt rechtliche Schritte gegen den Pharmakonzern Novartis. Da der Ausschreibungsgewinner den Rabattimpfstoff Begripal ohne Kanüle voraussichtlich erst ab Ende November liefern kann, will die Kasse nun aus dem Vertrag aussteigen. Die Verhandlungen dauern der AOK Nordwest zufolge derzeit noch an.

Ab sofort können nun Ärzte in Hamburg und Schleswig-Holstein auf Impfstoffe alle anderen Hersteller zurückgreifen. „Es besteht allerdings die Verpflichtung, ab Lieferfähigkeit des Grippeimpfstoffes Begripal o.K. die weiteren Impfungen der Grippeimpfsaison 2012/2013 mit diesem Impfstoff durchzuführen“, so AOK-Vorstand Dr. Dieter Paffrath. Sobald der Impfstoff Begripal o.K. nachweislich zur Verfügung stehe, werden die Krankenkassen die Ärzte und Apotheker umgehend informieren, heißt es bei der Kasse.

In Bayern ist dies bereits seit Anfang der Woche möglich. Allerdings führt die erhöhte Nachfrage auch bei anderen Herstellern zu Lieferschwierigkeiten.

Die AOK Nordwest hatte nach Bekanntwerden der Lieferverzögerungen zunächst auf andere Novartis-Impfstoffe gesetzt. Neben Fluad sollte Optaflu als Alternative zu Begripal eingesetzt werden. Optaflu ist allerdings umstritten: Da der Impfstoff auf Basis von MDCK-Zellen hergestellt werde und im Verdacht stehe kanzerogen zu sein, weigerten sich viele Ärzte den Impfstoff zu verwenden, heißt es aus Apothekerkreisen. Zudem gibt es der AOK zufolge auch hier Lieferengpässe.