Großhandel

Anzag kündigt Gebühren an APOTHEKE ADHOC, 14.11.2011 12:27 Uhr

Berlin - 

Mit der Umstellung ihrer Vergütung beginnt für die Großhändler im Januar eine neue Welt. Doch obwohl künftig zum ersten Mal überhaupt ein Deckungsbeitrag von 70 Cent pro Packung sicher ist, richtet man sich bei der Anzag auf schwierige Zeiten ein: Die Umstellung der Vergütungsstrukturen werde die wirtschaftliche Situation des Pharmagroßhandels weiter belasten, konstatierte Konzernchef Dr. Thomas Trümper. Man sei daher gezwungen, Ertragseinbußen zu kompensieren: „Daher werden wir künftig Leistungen, die erkennbar über die vom Gesetzgeber vergütete Grundversorgung hinausgehen, nicht mehr als kostenfreie Services anbieten können.“

Mehr Details zu den Hintergründen und Folgen wollte man bei der Anzag nicht verraten. Die Eingriffe des Gesetzgebers spiegelten sich aber bereits in der Halbjahresbilanz wider: Der Markt sei auf Basis der Herstellerabgabepreise nur um 0,3 Prozent gewachsen; wegen des wieder zunehmenden Direktgeschäfts habe der Großhandelsmarkt sogar nur um 0,2 Prozent zugelegt. Zudem seien die Packungszahlen um 0,9 Prozent zurückgegangen.

Die Anzag ist von März bis September mit dem Markt gewachsen: um 0,2 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro. Durch das gute Auslandsgeschäft (234 Millionen Euro, plus 6,4 Prozent) stieg der Konzernumsatz um 0,8 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sank um 8,2 Prozent auf 23,6 Millionen Euro, wegen eines verbesserten Finanzergebnisses und niedrigerer Ertragssteuern stieg der Überschuss um 13,7 Prozent auf 13,3 Millionen Euro.