Aspirin misst sich mit Grippostad

Berlin -

Aspirin complex oder Grippostad C? Der Pharmakonzern Bayer will wissen, wo das eigene Produkt möglicherweise Vorteile gegenüber dem Branchenprimus von Stada hat. Dazu startet in den Apotheken eine Anwendungsstudie: Patienten, die eines der beiden Erkältungsmittel kaufen, sollen ihre Therapie dokumentieren. Für jeden ausgefüllten Fragebogen zahlt Bayer den Apothekern eine Aufwandsentschädigung von 13 Euro.

Insgesamt sollen Bayer zufolge in rund 800 Apotheken in Deutschland zeitgleich aktuelle Daten zu Effektivität, Verträglichkeit und Anwendungsverhalten erhoben werden. „Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf der Verträglichkeit des Produktes“, so eine Konzernsprecherin.

Grippostad C diene als bewährtes Erkältungspräparat in der gleichen Indikation als Vergleich; Stada sei an der Untersuchung aber nicht beteiligt. Während das Bayer-Produkt neben Acetylsalicylsäure Pseudoephedrin enthält, setzt sich Grippostad C aus dem Analgetikum Paracetamol und dem Antihistaminikum Chlorphenamin sowie Ascorbinsäure und Coffein zusammen.

Die Studie ist von Oktober bis März 2014 angesetzt. Die Apotheker sollen jeweils drei Kunden rekrutieren, die entweder Aspirin Complex als Granulat beziehungsweise Heißgetränk oder Grippostad C kaufen. Die Patienten sollen online Erhebungsbögen ausfüllen.

Für jeden vollständig ausgefüllten und auswertbaren Fragebogen erhält der Apotheker eine Aufwandsentschädigung. „Damit wird der zeitliche Aufwand des Apothekers bei der Ansprache des Kunden und Rückfragen abgegolten“, so die Sprecherin. Die Patienten erhalten für das Ausfüllen der Fragebögen keine Aufwandsentschädigung.

Einen Kauf induzieren soll die Aktion nicht: Erst nach der Abgabe sollen die Apotheker die Patienten auf die Studie hinweisen, betont die Sprecherin.

Aspirin complex steht nicht nur mit Grippostad C im Wettbewerb. Auch Cetebe antiGrippal (GSK), Wick Daymed (Wick), Doregrippin (Medice), Geloprosed (Pohl-Boskamp) sind Kombinationspräparate aus Analgetikum und Sympathomometikum, die teilweise zusätzlich Hustenstiller oder -löser enthalten. Allerdings liegen die Absatzzahlen weit abgeschlagen zu den beiden Topprodukten. Neu in dieser Saison ist BoxGrippal (Ibuprofen, Pseudoephedrin) von Boehringer.