Wirkstoffträger

Antihistaminika: Kontaktlinse mit Ketotifen

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Berlin -

Der US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) entwickelt derzeit eine vollkommen neue Applikationsform für Antihistaminika: eine ketotifenhaltige Kontaktlinse soll Allergiesymptome künftig lindern können. Nun wurden neue Daten der Phase-III-Studien veröffentlicht: Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Etwa ein Fünftel der US-Bürger und ungefähr jeder dritte Deutsche leidet während der Allergiesaison unter juckenden und tränenden Augen. Verursacht werden diese Beschwerden meist durch verschiedene Pollen, Hausstaub oder Tierhaare. Die getesteten Einweglinsen von J&J enthalten Ketotifen, einen Wirkstoff aus der Gruppe der H1-Antihistaminika. Derzeit ist er bereits als Tablette oder in Form von Augentropfen auf dem Markt und kann die typischen Allergiebeschwerden lindern.

Die beiden randomisierten US-Studien wurden mit insgesamt 244 Teilnehmern durchgeführt. Ein Teil der Probanden erhielt die ketotifenhaltige Linse, der andere Teil eine wirkstofffreie Kontaktlinse. Die Tragedauer betrug 15 Minuten beziehungsweise 12 Stunden. Nach dem Einbringen von Allergenen in das Auge wurden die Probanden gebeten, ihren Juckreiz auf einer Skala von 1 bis 4 anzugeben. Die Auswertung der Ergebnisse konnte zeigen, dass die Probanden mit einer ketotifenhaltigen Linse deutlich weniger Juckreiz verspürten als die der Placebo-Gruppe. Einen signifikanten Einfluss auf die Rötung der Augen konnte jedoch nicht festgestellt werden.

Dr. Xiao-Yu Song, globaler Leiter für Forschung und Entwicklung von J&J Vision Care, ist zuversichtlich. Er sieht Potential in dem auf Kontaktlinsen basierenden Medikamentenabgabesystem. In der Zukunft könnte so eine völlig neue Art von Kontaktlinsen und Applikationsmöglichkeiten entstehen. Der Konzern will die Entwicklung und Forschung weiterführen und in Zukunft aufsichtsrechtliche Unterlagen für die Antihistaminika-freisetzende Kontaktlinse vorlegen.

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