Der Generikahersteller Ratiopharm nimmt sein Antibiotikum Fortum (Ceftazidim) vom Markt. Hintergrund sind dem Unternehmen zufolge Lieferverzögerungen eines Lieferanten. Fortum wird intravenös verabreicht und zählt in Kliniken zu den gängigen Antibiotika.
In der vergangenen Woche informierte der Hersteller krankenhausversorgende Apotheken, dass das Pulver zur Herstellung von Injektions- oder Infusionslösungen außer Handel genommen wird. Aufgrund „enormer Lieferverzögerungen von unserem Lieferanten, die leider völlig überraschend auftraten“, könne man leider keine Ware mehr anbieten, heißt es vom Konzern.
Einem Sprecher zufolge hätte Ratiopharm das Präparat wegen der Verzögerungen über einen längeren Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stellen können. „Vor dem Hintergrund, dass inzwischen mehrere Ceftazidim-Generika auf dem Markt sind, haben wir uns deshalb entschlossen, unser Produkt außer Handel zu nehmen“, so der Sprecher.
Fortum ist seit 1984 zugelassen und gehörte bis 2009 dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) beziehungsweise der Tochterfirma Cascan. Generika zu Ceftazidim gibt es unter anderem von Actavis, Hexal, Fresenius Kabi und Dr. Friedrich Eberth. Hier scheint es bislang keine gravierenden Ausfälle zu geben. Eine Sprecherin von Eberth versicherte, dass Ceftazidim voll lieferfähig sei und man auch keine Engpässe erwarte.
APOTHEKE ADHOC Debatte