Lieferengpässe

AOK-Rabattpartner meldet sich zurück

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Berlin -

AOK-Versicherte bekommen Amoxicillin/Clavulansäure seit April eigentlich von Aurobindo. Doch der indische Hersteller konnte wochenlang nicht liefern. Jetzt meldet sich der Rabattpartner mit Ware zurück.

Aurobindo hatte bei der 15. Ausschreibung der AOK den Zuschlag für das Antibiotikum geholt, zuvor war Stadapharm Rabattpartner. Doch in den vergangenen Wochen und Monaten gab es andauernde Lieferprobleme. Ein Sprecher des Unternehmens begründete die Ausfälle auf Nachfrage mit Engpässen bei der Produktion des Wirkstoffes.

Seit Mittwoch sei man wieder voll lieferfähig, so der Sprecher. Das Lager des Logistikdienstleisters NextPharma sei gefüllt. Beim Großhandel angekommen ist die Ware aber noch nicht flächendeckend; noch können Apotheken nichts bestellen.

Dem Sprecher zufolge hat Aurobindo allen Apotheken die gewünschten Defektbescheinigungen ausgestellt; bei Quetiapin hatte sich der Hersteller im Frühsommer noch geziert. Allerdings ist die Kombination Amoxicillin/Clavulansäure mit 10 Millionen Tagestherapiedosen (DDD) von untergeordneter Bedeutung. Zum Vergleich: Insgesamt wurden laut Arzneiverordnungsreport im vergangenen Jahr 370 Millionen DDD auf Kassenrezept verschrieben.

Lieferengpässe sind in den Apotheken ein Dauerthema. Metoprolol retard, Laif und Novaminsulfon waren in diesem Jahr die größten Ärgernisse. Auch Pankreatin-Präparate fehlten über längere Zeiträume, genauso wie Benazepril/HCT, Amitriptylin als Retardkapsel, Insuman und Valsartan.

Bei einer Umfrage von APOSCOPE, der Online-Marktofrschung entwickelt von den Machern von APOTHEKE ADHOC, gaben im Oktober 94 Prozent der 466 Teilnehmer an, dass es häufiger vorkomme, dass Hersteller aufgrund von Engpässen nicht liefern könnten. „Lieferengpässe und Kontingentierung erschweren die Versorgung zunehmend.“ Diese niederschmetternde Botschaft kam von 91 Prozent der Befragten, in der Teilgruppe der Apotheker waren es sogar 95 Prozent. „Mitunter müssen Patienten wegen Lieferengpässen und Kontingentierung umgestellt werden“, bestätigten 83 Prozent.

Die Liste der Hersteller mit den häufigsten Ausfällen führte Hexal an: 28 Prozent der Teilnehmer trugen den Namen der Novartis-Tochter in das entsprechende Freitextfeld ein. Platz 2 ging an Zentiva/Winthrop. Danach folgten mit einstelligen Prozentwerten andere Generikahersteller wie Heumann, Betapharm und Ratiopharm – je größer das Portfolio, desto größer ist auch das Risiko, in einen Engpass zu geraten. Mitunter trifft die Firmen gar keine Schuld: Wenn der Platzhirsch mit den meisten Rabattverträgen ausfällt, sind auch die Lager der Konkurrenz schnell leer gefegt.

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