Öko-Test

Anti-Schuppen-Shampoos: Bekannte Vertreter fallen durch

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Berlin -

Kopfhaut-Schuppen sind nicht nur ein kosmetisches Problem: Der damit verbundene Juckreiz kann Betroffene quälen, Kratzen kann die Kopfhaut verletzen und zu Entzündungen führen. Anti-Schuppen-Shampoos aus Drogerie, Supermarkt und Apotheke versprechen schnelle Linderung der Symptome – doch vor allem bekannte Marken und Vertreter konnten im Öko-Test nicht überzeugen.

Insgesamt wurden 50 verschiedene Anti-Schuppen-Shampoos unter die Lupe genommen: Die Hälfte schneidet mit „sehr gut“ oder „gut“ ab. Lediglich zwölf erhalten von Öko-Test die Bestnote – darunter alle Naturkosmetikprodukte. 13 der Shampoos fallen aufgrund problematischer Inhaltsstoffe durch, darunter befinden sich auch bekannte Apothekenvertreter, sowie Klassiker aus der Drogerie.

Schuppen entstehen oft, wenn die Kopfhaut aus dem Gleichgewicht gerät: Pilze breiten sich auf der Kopfhaut aus und sorgen für die klassischen Beschwerden. Der in vielen Shampoos enthaltene Wirkstoff Piroctonolamin soll dabei helfen die Pilze „in Schach zu halten“. Für Öko-Test ist er die beste Wahl, neben verschiedenen Pflanzenextrakten, die helfen können. Die Substanz gilt als mild und gut verträglich, außerdem konnte sie sich in Studien behaupten und das Pilzwachstum einschränken. In Naturkosmetika ist der synthetische Wirkstoff jedoch nicht erlaubt – diese setzen daher auf pflanzliche Substanzen wie Rosmarin, Brennnessel oder Wacholder. Sie alle sollen antimikrobiell wirken oder die Talgproduktion regulieren. Auch diese Extrakte werden von Öko-Test grundsätzlich als empfehlenswert bewertet.

Auf bedenkliche Inhaltsstoffe achten

Kritisch werden hingegen andere Wirkstoffe gesehen: Climbazol, Zinkpyrithion und Selendisulfid seien zwar wirksam, hätten jedoch Nachteile. „Climbazol gehört zur Gruppe der umstrittenen halogenorganischen Verbindungen und reichert sich in Gewässern und Sedimenten an.“ Auch die anderen beiden Verbindungen ernten Kritik: „Zinkpyrithion und Selendisulfid gelten als hautirritierend und gehören deshalb aus unserer Sicht nicht auf eine gereizte Kopfhaut.“ Weitere Problemstoffe sind beispielsweise Formaldehydabspalter, PEG-Verbindungen, das Tensid NatriumlaurylsulfatundDuftstoffe wie Lilial und künstlicher Moschusduft.

Neben den Inhaltsstoffen wurde auch die Verpackung bewertet: „Etliche Anbieter setzen nach eigener Aussage bereits wiederaufbereitete Kunststoffe – in der Fachsprache Rezyklate – ein.“ Weit verbreitet seien sie jedoch noch nicht. „Einige Anbieter gehen hier bereits mit gutem Beispiel voran.“

Zu den Testsiegern zählt unter anderem die Naturkosmetikmarke von Dm: Das Alverde Anti-Schuppen-Shampoo Bio Paranuss/Bio-Rosmarin schnitt neben dem Weleda Weizen Schuppen-Shampoo und verschiedenen anderen Naturkosmetik-Produkten mit „sehr gut“ ab. Zu den mit „gut“ bewerteten Produkten zählen die Drogerie- und Supermarkt-Vertreter von Müller (Aveo), Dm (Balea), Norma (Elcurina), Edeka (Elkos), Netto (Hairwell), Rossmann (Isana), Rewe/Penny (Today) und Aldi (Kür). Auch Sebapharma schneidet mit dem Sebamed Antischuppen Shampoo mit „gut“ ab. Ein „befriedigend“ erntet unter anderem Dr. Wolff für das Alpecin Anti-Schuppen Shampoo A3, ebenso wie Beiersdorf für das Nivea Men Anti-Schuppen und Rausch für sein Huflattich-Shampoo.

Apotheken-Marken fallen durch

Mit der Apotheken-Marke Eucerin schneidet Beiersdorf sogar noch schlechter ab: Eucerin Dermo Capillaire Anti-Schuppen Creme Shampoo wird nur mit „mangelhaft“ bewertet, da es halogenorganische Verbindungen, PEG-Derivate und Parfum enthält. Auch in Bezug auf den Rezyklatanteil kann der Hersteller nicht punkten. Schlecht sieht es auch für La Roche-Posay aus: Das Kerium Anti-Schuppen Creme-Shampoo erhält aus gleichen Gründen ebenfalls ein „mangelhaft“.

Noch härter trifft es einen weit verbreiteten Klassiker. Procter & Gamble (P&G) erhält für seine Produkte nur die Note „ungenügend“: Sowohl das Head & Shoulders Classic Clean Anti-Schuppen Shampoo wie auch das Head & Shoulders For Men Anti-Schuppen Shampoo fallen durch. Beide enthalten künstlichen Moschusduft, PEG-Derivate und Natriumlaurylsulfat. Die Variante für Männer enthält außerdem noch Formaldehydabspalter.

Die Shampoos sollten allesamt gründlich auf der Kopfhaut einmassiert werden. „Wichtig für die Anwendung: Lassen die Schuppen nach, reicht es das Anti-Schuppen-Shampoo nur ein bis drei Mal die Woche zu nutzen und dazwischen eine milde Haarpflege zu wählen.“ Tritt keine Besserung ein sollte der Gang zum Dermatologen erfolgen, da auch Erkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte dahinterstecken können.

 

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