Anrufe in Arztpraxen: KI statt MFA Carolin Ciulli, 17.10.2024 13:15 Uhr
In Arztpraxen zeigt sich der Personalmangel am Telefon. Denn mitunter ist es sehr schwierig, das Praxisteam zu erreichen. Auf dem Markt gibt es mehrere Anbieter von technischen Telefonassistenten, die Anrufe entgegennehmen sollen. CompuGroup Medical (CGM) bietet jetzt eine mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeitende Software an.
KI-basierte Telefonassistenten nehmen nicht nur die Daten der Anrufer auf. Sie können auch nach Anliegen fragen und bei der Terminvereinbarung oder weiteren Anliegen unterstützen. Der „CGM one Telefonassistent“ sammelt alle notwendigen Informationen und fasst sie mithilfe von KI zusammen.
Laut CGM kann er eigenständig betrieben werden und erfordert keine direkte Integration in ein bestehendes Praxisverwaltungssystem (PVS), sei aber mit sämtlichen PVS kompatibel. Zusätzliche Software oder Hardware werde nicht benötigt. „Wir haben den CGM one Telefonassistenten entwickelt, um die Teams in den Praxen zu entlasten. Sie gewinnen Zeit und können sich stärker auf die medizinischen Anliegen ihrer Patientinnen und Patienten vor Ort konzentrieren“, sagt Dr. Ulrich Thomé, Geschäftsführender Direktor Ambulatory Information Systems. Die Anruferinnen oder Anrufer müssten keine Zeit in Warteschleifen verbringen.
Der Telefonassistent könne parallel mehrere Anrufe entgegennehmen. Die Anfragen würden automatisch kategorisiert, transkribiert, zusammengefasst und könnten über ein Dashboard bearbeitet werden. Die Praxisangestellten können die Daten in die Patientenakte kopieren. Jede Praxis erhalte eine eigene deutsche Telefonnummer für alle Anrufe, die vom Telefonassistenten bearbeitet werden sollen. Dadurch könne die bestehende Praxisnummer weitergeleitet werden, etwa für alle Anrufe oder nur für solche außerhalb der Sprechzeiten oder bei hoher Anruflast.
Weitere Anbieter von digitalen Telefonassistenten sind die Berliner Firma Aaron, Medflex aus Konstanz oder der ChatGPT-Praxisbot von Callone aus Potsdam.