Weniger Gewinn

Analysten erwarten Celesio-Warnung

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Wenn der Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio am Dienstag seine Halbjahreszahlen bekannt gibt, erwarten Analysten einen Gewinneinbruch und zudem eine Gewinnwarnung, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Acht von der Nachrichtenagentur „Dow Jones“ befragte Analysten rechnen laut FAZ für die Monate April bis Juni im Schnitt mit einem Umsatz von 5,49 (Vorjahr: 5,58) Milliarden Euro, einem EBIT von 138 (193) Millionen Euro und einem Nettoergebnis von 70 (114) Millionen Euro. Die Analystin vom Bankhaus Lampe, Leslie Iltgen, hatte die Celesio-Aktie bereits vor wenigen Tagen von „halten“ auf „verkaufen“ herunter gestuft.

Bereits im ersten Quartal hatte Celesio einen Rückgang von 3,9 Prozent beim Konzernumsatz und 7,6 Prozent beim Rohertrag hinnehmen müssen. Der Konzern hatte im Mai mitgeteilt, auch für das Gesamtjahr nur mit einem niedrigen einstelligen Umsatz- und Rohertragsplus zu rechnen. Ein „deutlich schwächeres erstes Halbjahr“ hatte Celesio laut FAZ zwar bereits in Aussicht gestellt, aber auch eine bessere Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte. Im Schnitt erwarten die befragten Analysten laut FAZ meist nicht mehr, dass das Management seine Gesamtjahresprognose am Dienstag aufrechterhält.

Nicht einig seien sich die Analysten darüber, ob eine Gewinnwarnung auch schon im Aktienkurs voll eingepreist ist. Bisher hatte Celesio angepeilt, beim währungsbereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) 2008 in etwa das Vorjahresergebnis zu erreichen. Das gelte mittlerweile als kaum noch zu schaffen, so die Zeitung. Die Analysten von Credit Suisse zum Beispiel erwarteten einen Rückgang dieser Kennzahl im laufenden Jahr um 7 Prozent. Der scharfe Wettbewerb im deutschen Großhandelsgeschäft - für das Halten des EBITDA entscheidend - habe angehalten, das Geschäft sei nach Einschätzung von Analysten daher auch im zweiten Quartal weiter schwierig verlaufen, so die FAZ.

Negativ für Celesio seien auch staatliche Eingriffe im niederländischen Gesundheitsmarkt und Kürzungen der Generika-Preise in Großbritannien. Die langfristigen Perspektiven des Unternehmens gelten angesichts einer möglichen Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes jedoch weiterhin als gut. Allerdings verhandelt der Europäische Gerichtshof (EuGH) erst am 3. September über das deutsche Fremdbesitzverbot, eine Entscheidung wird für das Frühjahr 2009 erwartet. Celesios Aussichten im laufenden Jahr seien daher eher gedämpft, so die FAZ.

Laut „Aktiencheck“ sehen die Analysten sogar für 2009 wenig Verbesserungspotenzial bei Celesio. Selbst wenn der EuGH zugunsten einer Liberalisierung entscheiden sollte, rechnen die Analysten demnach mit höheren Aufwendungen für den Aufbau einer Apothekenkette. Zudem könnte die Übernahme des Großhändlers Kapferer durch Noweda neue Dynamik in den Großhandelsmarkt bringen.

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