Von Rüdersdorf bei Berlin ins Sauerland: Abanta kauft im Osten zu und übernimmt das Arzneimittelportfolio der Firma Medphano Arzneimittel. Die bekannten DDR-Marken Remlofect, Analgin und Medphano Silberpuder (ehemals Fissan) wechselten zum 15. Januar den Besitzer.
Insgesamt mehr als 20 Produkte hat Abanta von Medphano übernommen und hofft damit auch das Exportgeschäft ausbauen zu können. Hier gebe es bereits neben Griechenland und Bulgarien insbesondere in Südostasien ein starkes Geschäftsfeld. Medphano bildete sich 1991 aus dem Zentraldepot für Pharmazie und Medizintechnik, das das Gesundheitswesen der DDR auch mit Arzneimittelimporten versorgte. Im kommenden Jahr feiert das Unternehmen sein 30-jähriges Jubiläum; nunmehr gehören überwiegend Klinikprodukte zum Unternehmen von Klaus und Stefan Hauptmann.
Zum Medphano Silberpuder zur Nabelpflege hat Abanta mit Chlorhexidin Puder ein Pendant im gleichen Indikationsgebiet auf dem Markt. Fissan gehörte zuvor über mehrere Jahrzehnte zum Portfolio von Nobopharm. Die Zulassung des Silberpuders wechselte jedoch vor etwa zwei Jahren zum Portfolio von Medphano und bekam einen neuen Namen. Die Rezeptur blieb jedoch unverändert. Außerdem gehören bekannte Marken wir Eulatin, Lederlind, Prednisolon Creme LAW und Aureomycin Abanta zum Portfolio des Unternehmens.
Abanta mit Sitz im nordrhein-westfälischen Plettenberg wird von Holger Frey und Dietmar Rohleder geführt. Operativ ist das Unternehmen jedoch in Leipzig tätig und hat bereits in den neuen Bundesländern einen Außendienst etabliert. Weil das Unternehmen zur Invita-Gruppe gehört – zu der auch das Leipziger Arzneimittelwerk (LAW) zählt – überrascht der Zukauf nicht. Invita erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro. Zum Unternehmen gehören auch die HP Livron in Frankreich und die HP Toride in Japan. Invita fasst die Firmen der Prange-Gruppe von Otto Prange zusammen. Dazu gehören unter anderem der Ergänzungstierfuttermittelanbieter PetVet, die Vertriebsfirma Carinopharm für den Bereich Kardiologie, Intensiv- und Notfallmedizin sowie der Lohnhersteller LAW. Früher gehörte auch die heutige Nestlé-Tochter Mucos zum Portfolio.
Erst im Oktober hatte sich Abanta von Thiobitum Salbe 20 Prozent (Ammoniumbituminosulfonat), seiner stärksten OTC-Marke, getrennt. Das Arzneimittel liegt nun bei Infectopharm. Produziert wird aber weiterhin in Leipzig.
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