APOTHEKE ADHOC Umfrage

AMNOG drückt Direktbestellungen

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Berlin -

Mit der Umstellung des Großhandelshonorars zum Jahreswechsel haben sich die Einkaufsbedingungen für Apotheken drastisch verändert. Aus der neuen Fixpauschale von 70 Cent dürfen die Großhändler den Apotheken keine Rabatte mehr gewähren. Nach einer Klarstellung des Gesetzgebers gilt dies auch auch für Hersteller im Direktgeschäft. Damit ist das Direktgeschäft für Apotheken insgesamt unattraktiver geworden: Jeder zweite Apotheker ordert heute weniger direkt beim Hersteller, hat eine Umfrage unter den Leserinnen und Lesern von APOTHEKE ADHOC ergeben.

 

48 Prozent der Teinehmer gaben an, sie hätten seit Jahresbeginn die Direktbestellungen reduziert, bei 16 Prozent ist der Anteil gleich geblieben. Andererseits hat insgesamt jeder Vierte (26 Prozent) den Direktbezug seit Inkraftreten des AMNOG II erhöht. Hochpreiser sind hiervon mehr betroffen (17 Prozent) als günstige Schnelldreher (9 Prozent).

Dafür gibt es zwei Erklärungen: Zum einen ist das Großhandelshonorar bei teuren Arzneimitteln gedeckelt, so dass Apotheken häufig nur einen kleinen Pauschlarabatt erhalten. Hier ist über das Skonto im Direktgeschäft regelmäßig mehr zu holen. Zum anderen sind günstige Kleinpackungen für die Großhändler attraktiv, weil hier die 70 Cent voll zu Buche schlagen. Dies ist in den neuen Konditionenmodellen der Großhändler häufig berücksichtigt - etwa über einen durchschnittlichen Packungspreis oder eine Mindestabsatzmenge.

An der Umfrage nahmen am 29. und 30. Mai insgesamt 390 Leserinnen und Leser teil.

 

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