Kommissionierautomaten

Amerikaner übernehmen Mach4

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Berlin -

Nach Rowa geht auch Mach4 in amerikanischen Besitz über. Die Firma Omnicell mit Sitz im kalifornischen Mountain View legt 18 Millionen US-Dollar für den deutschen Hersteller von Kommissionierautomaten auf den Tisch. Durch die Zusammenführung soll für die Kunden ein „umfassendes automatisiertes Medikationsmanagement-Angebot für Krankenhaus- und Einzelhandelsapotheken“ zur Verfügung stehen.

Mach4 wurde 1997 von Holger Wallat, Dirk Beils, Peter Jansen und Markus Riedl gegründet; heute arbeiten in verschiedenen Ländern 150 Mitarbeiter für das Unternehmen. Wallat und Beils sind gemeinsam mit Gregor Malajka noch immer Geschäftsführer, neben ihnen ist Jansen nach wie vor Anteilseigner.

Seit 2008 ist bei Mach4 außerdem der spanische Apothekeneinrichter mit knapp einem Drittel beteiligt. Der Anlagenbauer Westfalia gehört dagegen nicht mehr zum Gesellschafterkreis. Auch Riedl ist nicht mehr dabei: Nach einem Zwischenstopp bei Roboland, einem – nicht sonderlich erfolgreichen – Anbieter preisgünstiger Kommissionierer von easy-Gründer Oliver Blume hat sich der ehemalige Rowa-Ingenieur mit seiner eigenen Firma selbstständig gemacht. In Deutschland hatte Mach4 schon länger mit dem Franchiseanbieter kooperiert.

Das Bochumer Unternehmen ist vor allem im Ausland stark: In Frankreich ist Mach4 nach eigenen Angaben Marktführer, Installationen gibt es außerdem in China und im Mittleren Osten. Von den 1900 installierten Automaten stehen nur rund 500 in Deutschland. Um das Geschäft voran zu bringen, hatte Mach4 kürzlich eine Kooperation mit Pharmatechnik bekannt gegeben. Das Starnberger Softwarehaus ergänzt seine K2-Reihe jetzt um neue Modelle, die sich flexibel ausrüsten lassen.

Wallat sprach von einer „guten Nachricht für unsere Kunden, die der Mission von Mach4, das Medikamentenmanagement für jeden Apothekentyp so effizient wie möglich zu gestalten, seit Langem großes Vertrauen entgegenbringen“. Omnicell und Mach4 teilten die Leidenschaft für hochkomplementäre Lösungen. „So dürften etwa unsere Kunden im Bereich Schachtel- und Blisterverpackungsmanagement von den automatischen Omnicell Dispenser-Schränken profitieren, die einzigartige Funktionen für Klinik-Arbeitsabläufe mit Medikamenten in der Original-Herstellerverpackung zu bieten haben.“

Omnicell will nicht nur von der Präsenz von Mach4 in Europa profitieren, sondern auch die Technologie der deutschen Ingenieure nutzen, die sich vor allem durch die hohe individuelle Konfigurierbarkeit auszeichnet. „Mit Mach4 bereichern wir das Omnicell-Portfolio um innovative Lösungen in den Bereichen robotergestützte Medikamentenmanagement-Systeme, automatisierte Ausgabeschränke und Medikationsadhärenz-Technologie“, sagte Firmengründer Randall Lipps. Auf diese Weise könne man die spezifischen Bedürfnisse der wachsenden Kundenbasis weltweit befriedigen und die eigene Expertise über das gesamte Pflegekontinuum hinweg einbringen.

Omnicell wurde 1992 gegründet und erzielte mit 1240 Mitarbeitern zuletzt Umsätze von 440 Millionen US-Dollar. Produziert wird in Kalifornien, Florida und China. 3100 Kliniken und 6000 Apotheken zählen nach Firmenangaben zu den Kunden, darunter die britischen Apothekenketten Lloyds und Boots. Der Auslandsanteil liegt bislang bei 9 Prozent; erst vor kurzem hatte Omnicell die britische Firma Surgichem übernommen. Mach4 ist die neunte Übernahme für das börsennotierte Unternehmen.

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