Versandapotheken

Amerikaner übernehmen Europa Apotheek

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Der US-Konzern Medco ist neuer Hauptaktionär der Europa Apotheek Venlo. Wie die Unternehmen mitteilten, übernimmt die weltweit führende Versandapotheke einen Mehrheitanteil an dem niederländischen Unternehmen. Möglicherweise konnte das dm-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vor wenigen Wochen die US-Investoren überzeugen. Über weitere Details wurde nichts bekannt gemacht; das bisherige Management der Europa Apotheek um die beiden Geschäftsführer Klaus Gritschneder und Michael Köhler wird auch in Zukunft den Betrieb leiten.

Laut Gritschneder wird sich das Geschäftsmodell der Europa Apotheek unter dem neuen Hauptaktionär nicht ändern: Wie geplant soll die Kooperation mit der Drogeriekette dm bundesweit ausgerollt werden. Beide Partner wollten das Thema zügig angehen, könnten aber noch keine Informationen zu Einzelheiten geben. Durch das Urteil sehe man sich in seinem Geschäftsmodell und der Aufgabenteilung bestätigt. Mittlerweile betreibt Europa Apotheek in rund 90 dm-Filialen in Nordrhein-Westfalen so genannte Pharma Punkte.

Bereits seit längerem sucht Medco nach Einstiegsmöglichkeiten im Ausland; erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern eine Kooperation mit dem schwedischen Apothekenbetrieb Apoteket AB verkündet: Gemeinsam werden die beiden Unternehmen ein elektronisches Warnsystem für die Arzneimittelabgabe entwickeln. Die staatseigene Apoteket soll in den kommenden Jahren ausverkauft werden.

Mit einem Gesamtumsatz von 44 Milliarden US-Dollar sowie mehr als 20.000 Mitarbeitern zählt Medco zu den führenden Gesundheitsdienstleistern in den USA. Als so genannter Pharmacy Benefit Manager verhandelt Medco für unternehmenseigene Versicherungen Verträge mit Pharmaherstellern und 60.000 Apotheken. Mehr als 17,5 Milliarden Dollar erwirtschaftete Medco im vergangenen Jahr mit dem Versand von Arzneimitteln; rund 95 Millionen Rezepte wurden Unternehmensangaben zufolge beliefert.

Die Europa Apotheek Venlo war 2001 gegründet worden und beschäftigt heute eigenen Angaben zufolge 150 Mitarbeiter. Bislang hielten rund 30 Privataktionäre Anteile am Unternehmen.

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