Amazon spielt Abo-Apotheke Patrick Hollstein, 19.05.2016 14:10 Uhr
Wenn die Hausapotheke aufgefüllt werden muss, winkt in der Offizin ein schnelles Geschäft – oder im Versandhandel. Der Branchenriese Amazon hat für seine Kunden ein „Spar-Abo“ aufgelegt, das auch freiverkäufliche Gesundheitsprodukte einschließt. Angeboten werden auch bekannte Marken aus der Apotheke.
Seit einigen Monaten können Kunden bei zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs auswählen, ob sie nur eine Packung kaufen oder gleich ein Sparabo abschließen wollen. Dabei können je nach Produkt vorgegebene Bestellmengen und Lieferintervalle ausgewählt werden: Auf der Skala von monatlich bis halbjährlich schlägt Amazon den Nutzern direkt die „häufigste Wahl“ vor.
Schließt der Kunde ein Abo ab, wird das Produkt zum jeweils vereinbarten Termin versandkostenfrei geliefert. Im Vergleich zum Einzelkauf winkt ein garantierter Rabatt von 5 Prozent – bei mindestens fünf Spar-Abos pro Monat an dieselbe Adresse gibt es sogar 15 Prozent Nachlass. Der Dienst kann jederzeit gekündigt werden und gilt teilweise auch für Angebote von externen Versandhändlern, die ihre Ware über Amazon vertreiben.
Aktuell im Abo erhältlich sind Produkte wie Thermacare und Centrum von Pfizer, Artelac von Bausch + Lomb, Vitamin B-komplex von Ratiopharm, Hylo-comod von Ursapharm und Folio von Steripharm. Aber auch Abnehmmittel wie Almased (Almased), Formoline L112 (Certmedica) sowie Yokebe und XLS-Medical (Omega) können abonniert werden. Dasselbe gilt für Clearblue und Persona (P&G), Sagrotan, Durex und Scholl (RB), Omron (Omron) sowie die Brustwarzensalbe „HPA Lanolin“.
Auch Drogerie- und Reformhausmarken wie Tetesept (Merz), Klosterfrau Melissengeist (Klosterfrau), Abtei und Opticalm (beide Omega), Salus (Salus) und Avitale (Mikro-Shop) sind bei Amazon im Abo günstiger zu haben, genauso wie Blutzuckerteststreifen.
Der Internetkonzern verwendet seit April das EU-Sicherheitslogo für den Versand freiverkäuflicher Arzneimittel. Zwar darf Amazon selbst nur freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und keine Medikamente anbieten. Aber Versandapotheken können das Portal als eine zusätzliche Vertriebsplattform nutzen, um dort ihre apothekenpflichtigen Arzneimittel anzupreisen.
In Berlin startet Amazon gerade einen Expressdienst: Kunden können sich innerhalb einer Stunde beliefern lassen; die schnellste Zustellung ist für Kunden des Abo-Dienstes „Prime“ verfügbar und kostet zusätzlich 6,99 Euro. Ohne weitere Kosten können Prime-Kunden die Bestellungen innerhalb von zwei Stunden oder in einem wählbaren späteren Zeitfenster am selben Tag geliefert bekommen.