Altana-Aktionäre klagen APOTHEKE ADHOC/dpa, 27.07.2007 10:45 Uhr
Die Milliardenausschüttung nach dem Verkauf der Pharmasparte des Chemiekonzerns Altana hat ein gerichtliches Nachspiel. Die Aktionäre Klaus Zapf und Pomoschnik Rabotajet GmbH klagten gegen den Beschluss der Hauptversammlung zur Verwendung des Bilanzgewinns, sagte ein Unternehmenssprecher der Financial Times Deutschland.
Altana hatte das Arzneigeschäft für 4,7 Milliarden Euro an Finanzinvestoren verkauft und den Erlös fast komplett ausgeschüttet. Die Hälfte ging an die Großaktionärin Susanne Klatten aus der Quandt-Familie. Für Großaktionäre sieht der Gesetzgeber bei solchen Einnahmen Steuerfreiheit vor - während Kleinanleger sie nach dem Halbeinkünfteverfahren zu versteuern haben.
Bei den Hauptversammlungen im Dezember und Mai monierten Aktionäre, der Verkauf sei auf Klattens Bedürfnisse zugeschnitten. Die Gerichtsverhandlung sei für den 2. Oktober am Landgericht Frankfurt vorgesehen, wie aus dem Bundesanzeiger hervorgehe, hieß es in dem Bericht.
Bereits vor Monaten war der Verkauf an die dänische Nycomed in negatives Licht geraten, weil der neue Eigner rund 800 Arbeitsplätze am Standort Konstanz streichen wollte. Die Belegschaft hatte gegen die Pläne protestiert - ohne Erfolg. Nycomed-Chef Hakan Björklund will die Unternehmensstrategie verändern: Das Unternehmen will die Forschung zurückfahren und mehr Lizenzen für Medikamente einkaufen.