Allunapret geht, Alluna kommt zurück APOTHEKE ADHOC, 11.06.2019 08:00 Uhr
Anderer Name, gleiche Zusammensetzung: Das pflanzliche Schlaf- und Beruhigungsmittel Allunapret ist künftig als Alluna in den Regalen zu finden. Bionorica hat die Vermarktung eingestellt, Repha übernimmt.
„Der Markt der pflanzlichen Arzneimittel bei Schlafstörungen ist stark umkämpft. Unser Fokus liegt jedoch auf anderen Märkten und Produkten, weshalb wir uns entschieden haben, uns aus diesem Segment zurückzuziehen“, erklärt Dr. Jürgen Ott, Regional Head Central Europe bei Bionorica. Apotheken können die noch vorhandene Ware weiterhin abverkaufen und auch Bestellungen über den Großhandel sollen – solange der Vorrat reicht – noch möglich sein. Die Restbestände dürfen noch zwei Jahre lang abverkauft werden. Bei Retouren gelten die normalen Regelungen von Bionorica.
Unter anderem Namen, aber mit gleicher Zusammensetzung ist das Produkt nun seit Anfang Juni auf dem Markt: Alluna wird von der Schweizer Firma Max Zeller Söhne über den neuen Vertriebspartner Repha weiter vermarktet. Repha ist, ebenso wie Bionorica, auf natürliche Arzneimittel spezialisiert und bekannt durch Präparate wie Angocin, Myrrhinil-Intest oder Rephastasan. Alluna ist in Packungsgrößen zu 20 und 60 Filmtabletten erhältlich, ebenso wie vormals Allunapret.
Das Präparat hat die gewohnte Kombination aus 187 mg Baldrianwurzel und 41,88 mg Hopfenzapfen: Beide Trockenextrakte wirken beruhigend auf die Botenstoffe im Zentralnervensystem und bekämpfen so Unruhe und nervositätsbedingte Schlafstörungen. Unruhezustände werden mit einer Dosierung von dreimal täglich einer Filmtablette behandelt. Bei nervös bedingten Einschlafstörungen wird eine Filmtablette etwa eine halbe bis eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen. Darüber hinaus kann, falls notwendig, zusätzlich eine Tablette am frühen Abend eingenommen werden.
Auf dem Markt gibt es zahlreiche pflanzliche Mono- und Kombinationspräparate zur Behandlung von Schlafstörungen. Lasea (Schwabe) beispielsweise enthält 80 mg Lavendelöl und wird nur einmal täglich eingenommen. Ein weiteres Monopräparat ist Baldriparan (Pfizer): 441,35 mg Baldrianwurzelextrakt sollen für einen besseren Schlaf sorgen. Lioran (Niehaus) enthält 260 mg Passionsblumentrockenextrakt.
Phytopharmaka mit nur einem hochdosierten Wirkstoff können hilfreich sein, aber auch Kombinationspräparate wie Alluna – vor Allunapret unter der Drogeriemarke Abtei vermarktet – haben sich bei Einschlafproblemen bewährt. Diese eignen sich auch für den Tag und haben oft einen positiven Einfluss auf nervöse Magen-Darm-Beschwerden. In solchen Präparaten sind verschiedene Pflanzenextrakte enthalten, die sich in ihren Wirkungen unterstützen: Melisse, Hopfen, Baldrian, Passionsblume und Lavendel sind in verschiedenen Kombinationen auf dem Markt. Vivinox Day (Bausch & Lomb) enthält beispielsweise Baldrianwurzel, Melissenblätter und Passionsblumenkraut. Kytta-Sedativum (Merck) enthält neben Baldrianwurzel und Passionsblume noch Hopfenzapfen. Sedacur forte (Schaper & Brümmer) enthält ebenfalls Baldrianwurzel und Hopfenzapfen, zusätzlich sollen Melissenblätter helfen.
Auch homöopathische Mittel wie Neurexan (Heel), Calmvalera (Hevert) oder Calmedoron (Weleda) stehen zur Behandlung von Unruhe und Schlafstörungen hoch im Kurs. Phytos und Homöopathika sollten in jedem Fall den freiverkäuflichen, chemischen Schlafmitteln mit Wirkstoffen wie Doxylaminsuccinat oder Diphenhydramin vorgezogen werden, wenn es um leichte Beschwerden geht.