Großhandel

Alliance zieht um

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Berlin -

Nach Weihnachten entscheidet sich, ob die US-Apothekenkette Walgreens den Pharmahändler Alliance Boots komplett übernimmt. Die Aktionäre müssten sich bei der außerordentlichen Hauptversammlung dazu entschließen, noch einmal 24 Milliarden Dollar zu zahlen. Derweil muss in den Landesgesellschaften gespart werden. Die deutsche Großhandelstochter wird vermutlich ihre Zentrale aufgeben.

Weil insbesondere in Spanien, Portugal und Frankreich die Zahlen schlecht sein sollen, muss in allen Ländern gespart werden. Dem Vernehmen nach wurde ein weiteres Sparprogramm über drei Milliarden Dollar aufgelegt; angeblich sollen in Deutschland bis zu 20 Prozent der Personalkosten eingespart werden. Bis zum Jahreswechsel gilt dem Vernehmen nach eine Abfindungsregelung, danach könnte es für die Mitarbeiter ungemütlich werden.

Ein Unternehmenssprecher wollte diese Pläne nicht detailliert bestätigen. Nur soviel: Alliance Healthcare Deutschland (AHD) müsse weiter sparen, um die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation auszugleichen. Darüber hinaus führten ständige Optimierungen von Prozessen im Pharmagroßhandel dazu, dass die Zahl der Mitarbeiter angepasst werden müsse. „Dies gilt auch für AHD und wir arbeiten gemeinsam mit dem Betriebsrat an möglichen Lösungen zu diesem Thema.“

Außerdem wird wahrscheinlich die Zentrale in Frankfurt aufgegeben. Schon vor einem Jahr waren entsprechende Pläne durchgesickert; auf zusätzliche Einnahmen von bis zu 30 Millionen Euro hofft man demnach beim Mutterkonzern.

Noch sei dazu nichts entschieden, so der Sprecher. Das Gebäude sei aber mittlerweile zu groß und an vielen Stellen renovierungsbedürftig. „Darum prüfen wir aktuell die Möglichkeit, in ein neues Gebäude als Mieter zu wechseln, allerdings in unmittelbarer Umgebung des bisherigen Standortes.“

Auch wenn sich im Unternehmen weiterhin hartnäckig Gerüchte halten, dass einzelne Vertriebszentren aufgegeben werden könnten, versichert der Sprecher: „Die Schließung von Niederlassungen ist nicht Gegenstand der aktuellen Planungen.“ Mit 25 Vertriebszentren liegt Alliance an der Spitze der Branche. Sechs Zentrallager beliefern die kleineren Niederlassungen im Verbund.

Womöglich könnten die Pläne im neuen Jahr zügig umgesetzt werden. Das vermutlich letzte Geschäftsjahr von Alliance Boots endet am 31. März. Um bei der Hauptversammlung einen positiven Ausblick gegen zu können, sind Sondereffekte offenbar fest eingepreist.

 

 

 

 


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