Die Gewerkschaft Verdi hat auch im Pharmagroßhandel zu Streiks aufgerufen. In Baden-Württemberg ist heute ein Standort von Alliance Healthcare Deutschland (AHD) betroffen. Auch für Samstag kündigte der Arbeitnehmervertreter weitere Arbeitsniederlegungen an.
In Stuttgart sollen die Beschäftigten von Alliance Healthcare die Arbeit ruhen lassen. „Wir erwarten eine gute Streikbeteiligung“, sagt ein Verdi-Sprecher. „Die Alliance Healthcare Deutschland AG ist im Groß- und Außenhandel ein wichtiger Akteur. Auf solche Akteure gilt es weiterhin den Druck aufrecht zu erhalten! Die Kolleg:innen, des bestreikten Betriebs, legen heute, für einen fairen und vernünftigen Abschluss, die Arbeit nieder und sie werden auch morgen wieder die Arbeit niederlegen.“
Gemeinsam mit Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wird es in Stuttgart eine Streikkundgebungen geben, die um 16.00 Uhr am Schlossplatz beginnt. Im Anschluss ist eine Demonstration durch die Innenstadt mit anschließender Abschlusskundgebung ab etwa 18.00 Uhr am Schlossplatz geplant.
Der heutige Internationale Frauentag ist nicht ohne Grund mit dem Streik verknüpft: Besonders im Einzelhandel sind laut Verdi überwiegend Frauen beschäftigt. „Dabei handelt es sich oft um prekäre Arbeitsverhältnisse, die befristet, als Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse ausgestaltet oder nur gering vergütet sind. Nicht selten treffen diese Merkmale gleichzeitig zu.“
Wie bereits bei den Streiks Mitte Februar in Berlin und Brandenburg fordert die Gewerkschaft für den Großhandel unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent. Die Arbeitgeber bieten laut Verdi dagegen Erhöhungen in zwei Stufen: um 5,1 Prozent ab 1. September 2023 sowie weitere 2,9 Prozent ab 1. August 2024. Zudem wurde für Vollbeschäftigte die Zahlung einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie von jeweils 700 Euro in Aussicht gestellt.
APOTHEKE ADHOC Debatte