Der Noweda rennen die Interessenten die Türen ein. 4300 Bewerbungen gingen im vergangenen Jahr in der Essener Zentrale oder den Niederlassungen ein – fast doppelt so viele, wie es insgesamt an Stellen gibt. Von ungefähr kam der Erfolg nicht: An 66 Jobmessen und ähnlichen Veranstaltungen nahm die Genossenschaft teil. Und auch das operative Geschäft lief rund, wie Firmenchef Dr. Michael P. Kuch heute bei seiner ersten Generalversammlung als Vorstandschef verkünden kann.
Der Umsatz kletterte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro – was auch an Ebert+Jacobi lag. 346 Millionen Euro steuerte der Ende 2016 übernommene Privatgroßhändler aus Würzburg bei, weitere 257 Millionen Euro an Zusatzgeschäft kamen von den hauseigenen Niederlassungen.
Dass die Genossenschaft mit einem organischen Plus von 4,8 Prozent um 2 Prozentpunkte stärker gewachsen ist als der Großhandelsmarkt, liegt auch an der positiven Entwicklung der neueren Standorte in Böblingen und Hamburg. Die Tochterfirmen in Luxemburg und der Schweiz legten um ein Viertel auf 71 Millionen Euro zu. Damit lag der Auslandsanteil bei 4 Prozent.
Die Rohertragsmarge war mit 5 Prozent leicht rückläufig, was laut Noweda daran lag, dass zwar niedrigere Rabatte, aber höhere Boni und Skonti gewährt wurden. Negativ auf die Ertragslage wirkten sich auch die Zunahme bei den Hochpreisern und rückläufige Industrieerträge aus. Noweda galt in der Vergangenheit – auch dank der gut geführten genossenschaftlichen Basis – als härtester Verhandler unter den Großhändlern.
Von den Umsätzen im Inland entfielen 84 Prozent auf den rezeptpflichtigen und 8 Prozent auf den apothekenpflichtigen Teil des Sortiments. Im Neben- und Randsortiment sowie durch Dienstleistungen wurden 8 Prozent der Umsätze erzielt.
Auf der Ertragsseite lag die Noweda mit einem operativen Ergebnis von 61 Millionen Euro und einem Überschuss von 34 Millionen Euro leicht unter Vorjahr. Die Zahl der Mitglieder stieg auf 9257. 216 Abgängen standen 680 Neuzugänge gegenüber. Das Geschäftsguthaben der Mitglieder summierte sich auf 23,5 Millionen Euro. Die Zahl der Niederlassungen stieg von 20 auf 24.
Die Noweda hatte Ebert+Jacobi zum 1. Januar übernommen; davor war die Genossenschaft aufgrund der Konkurrenz zur Sanacorp in Bayern nicht so stark vertreten. Der Primus der Privaten hatte sich in den vergangenen Jahren bei den Banken verzettelt. Bei der Tochterfirma Vedono wird demnächst der Stecker gezogen. Bereits 2008 wurde der Privatgroßhändler W. Kapferer mit Sitz im baden-württembergischen Mosbach übernommen.
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