Digitalkonferenz

Alexa, die Amazon-PTA

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Berlin -

Von den Großen lernen: Bei der Digitalkonferenz VISION.A riet Fabian Kaske von der Marketingagentur Dr. Kaske den Apothekern, bei Amazon abzukupfern.

Kaske präsentierte, wie die Zukunft aussehen könnte: Im Smart Lab fragte er Alexa nach einer Hilfe gegen Muskelkater. Der Lautsprecher antwortete: „Amazon Magnesium 300“ und legte das Nahrungsergänzungsmittel in den Warenkorb. „Das ist ein fiktives Programm“, gab Kaske Entwarnung. Aber: Wie die PTA am HV-Tisch könne Alexa in Zukunft auf alle Fragen eingehen.

Pharmazeuten sollten sich den Konzepten des Online-Riesen aus Amerika nicht verschließen, so Kaske. „Apotheker, schaut euch Amazon an!“ Der Konzern verstehe wie kein zweiter, Erfolg zu haben. „Es ist immer richtig, von den Besten zu lernen.“ In der Amazon-Welt gebe es reichlich optisch aufbereitete Informationen, Bewertungen und sogar ein Siegel. Diese Vielfalt fehle auch bei manchen Versandapotheken.

Die Qualität der Produktseiten entscheide, ob der Kunde letztlich wirklich kaufe. Wichtig beim Online-Handel beispielsweise in Bezug auf den Newsletterversand oder Werbeaktionen sei auch die Sichtbarkeit. Die Menschen seien häufiger montags und dienstags bei Versandapotheken. Freitags sei indes weniger los.

Apotheken könnten zudem mit Informationsvideos bei der Zielgruppe 65+ punkten: Es gebe ein „Ruhestandshoch“, so Kaske: Senioren hätten im Gegensatz zu jüngeren Kunden Zeit für Videos. Ältere Nutzer griffen außerdem wie die junge Generation immer öfter zum Smartphone oder Tablet, um online zu shoppen. Bei der Anzeige der Produkte sei es deshalb wichtig, was auf Platz 1 präsentiert werde und ganz oben stehe.

Die Internetseiten von Vor-Ort-Apotheken seien aktuell im Vergleich zu bekannten Versandhändlern kaum gefragt. „Eine klassische Apotheke hat 200 bis 300 Besuche pro Tag“, so Kaske. Die durchschnittliche Online-Apotheke komme dagegen auf 200.000. Der Preis sei dabei nicht das einzig entscheidende Argument. Bei Vergleichsportalen wie Medizinfuchs stünden eher kaum relevante Händler ganz oben. „Die Großen sind gar nicht so die Preistreiber“, sagte Kaske.

Im vergangenen Jahr war Medikamente-per-Klick der günstigste Anbieter bei den 20 absatzstärksten Produkten. „Die Online-Apotheke hat eine dauerhafte Niedrigpreis-Strategie und gibt circa 40 Prozent Rabatt“, so Kaske. Shop-Apotheke, Apotal und DocMorris lägen dahinter. Umsatzstarke und teurere Produkte seien im Schnitt deutlich weniger rabattiert. Insgesamt sei Medpex am wenigsten preisaktiv.

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